Apple Music in bester Qualität erleben

Dolby Atmos, Lossless und Apple Digital Master machen Apple Music zu einem echten Hörgenuss. Was steckt hinter den neuen Begriffen?

Ob praktische In-Ear-Kopfhörer, komfortable Over-Ears, Smartphone-Lautsprecher oder Hi-Fi-Anlage: Die selbe Musik klingt je nach verwendetem Endgerät völlig unterschiedlich. Wie satt ihr Bässe, wie präzise ihr Höhen oder wie detailliert ihr einzelne Instrumente wahrnehmt, bestimmt aber nicht nur der Lautsprecher, sondern auch die Quelle. Wir zeigen, was die Zusätze „Dolby Atmos“, „Lossless“ und „Apple Digital Master“ bedeuten und wie ihr Musik mit maximaler Qualität ganz neu entdecken könnt.

Atmos Lossless Master | Credit: James Yarema bei unsplash

Apple Digital Masters: Klein aber oho!

Wenn ihr in iTunes Musik kauft oder über Apple Music streamt, sind die Dateien in Apples AAC-Format codiert. Das ist aber nicht das Format, in dem Musik aufgenommen wird. Um wirklich alle Nuancen beizubehalten, sind Original-Musikaufnahmen möglichst hochauflösend. Erst später wird aus dem möglichst großen Original (auf englisch: „Master“) eine kleine, praktische AAC-Datei für Apple Music und den iTunes Store. Diesen Codier-Prozess führen viele Musikstudios selbst durch. Apple bietet seinen Partnern aber auch an, die Codierung der Studio-Aufnahme in einem eigenen Prozess durchzuführen. Das Resultat ist eine noch bessere Wiedergabequalität bei fast gleicher Dateigröße wie eine normale Musikdatei. Von Apple optimal codierte Titel erkennt ihr am Zusatz „Apple Digital Masters“. Voraussetzungen gibt es für die Wiedergabe nicht, ihr könnt eure gewohnten Kopfhörer oder Lautsprecher verwenden. Wenn ihr noch die passenden sucht, werdet ihr im GRAVIS-Shop sicher fündig.

Hi-Fi für grenzenlosen Musikgenuss

Apple Digital Masters verspricht zwar eine bessere Audioqualität als Standard-Dateien, technisch gesehen handelt es sich jedoch weiterhin um eine komprimierte Audio-Datei. Komprimierung heißt, dass eine Datei durch einen technischen Prozess kleiner gemacht wird. Wer schon mal eine ZIP-Datei erstellt hat, hat ebenfalls komprimiert. Doch anders als bei ZIP-Dateien, die sich 1:1 wiederherstellen lassen, gehen bei der Audiokomprimierung Informationen verloren. Beispielsweise werden Frequenzen „abgeschnitten“, die das menschliche Ohr nicht wahrnimmt. Vielleicht könnt ihr euch noch an 96 kBit/s MP3-Dateien erinnern. Statt klar und knackig klangen die wie einmal durch den Mixer gedreht. Apples AAC-Codec für iTunes und Apple Music ist hingegen so gut, dass ihr auf den meisten Wiedergabegeräten keinen Unterschied zur Original-Studio-Aufnahme hört.

Musiker | Credit: Daniel Wirtz bei Unsplash

Hi-Fi-Kopfhörer oder -Anlagen sind dafür gedacht, möglichst viele Details einer Aufnahme wiederzugeben. Fehlen Informationen, dann hört man das. Wird auf die Komprimierung verzichtet, spricht man von verlustfreier oder Lossless-Codierung: Alle Original-Frequenzen sind weiterhin vorhanden und können möglichst originalgetreu abgespielt werden. Dass wir nicht schon längst sämtliche Musik in Lossless streamen, hat mit der Dateigröße zu tun. Billy Eilishs Titel „Happier Than Ever“ (übrigens ein Apple Digital Master) ist in der komprimierten Version 10,9 MB groß. Die Lossless-Variante bringt es auf satte 55,8 MB. Angenommen alle Titel sind etwa gleich groß, käme das gesamte Album „Happier Than Ever“ mit 16 Titeln im normalen AAC-Format auf knapp 175 MB. Die Lossless-Variante kommt mit gut 900 MB auf das mehr als Fünffache! Musikstreaming in Lossless-Qualität auf dem Smartphone wäre bei den meisten Mobilfunktarifen also ein eher kurzer oder ein teurer Spaß. Zuhause im WLAN spielt der erhöhte Verbrauch, eine schnelle Leitung vorausgesetzt, jedoch keine Rolle

So hört ihr Musik in maximaler Lossless-Qualität

Die Wiedergabe von verlustfreiem Audio verbraucht wie beschrieben wesentlich mehr Daten. Wenn ihr diese sogar runterladen wollt, benötigt ihr zudem einiges an Speicherplatz. Außerdem gibt es für Lossless noch einige Voraussetzungen:

  • ein iPhone oder iPad mit iOS 14.6 oder neuer, ein Mac mit macOS 11.4 oder neuer oder ein Apple TV mit tvOS 14.6 oder neuer

  • eine kabelgebundene Verbindung zu Kopfhörern, Receivern oder Aktivlautsprechern (Bluetooth-Kopfhörer oder -Lautsprecher funktionieren nicht)

  • … oder die integrierten iPhone-, iPad oder Mac-Lautsprecher

  • für Titel mit mehr als 48 kHz einen externen Digital-Analog-Wandler
    Ein Digital-Analog-Wandler ist beispielsweise in jedem modernen Surround-System vorhanden. Schließt euer Gerät einfach per HDMI an, um die bestmögliche Qualität zu erzielen. Fürs iPhone und iPad gibt’s entsprechende Adapter von Lightning auf HDMI beziehungsweise USB-C auf HDMI.

Tipp: Wiedergabequalität festlegen
Apple hat die unterschiedlichen Wiedergabeszenarien bedacht. So könnt ihr die Qualität für Apple Music in den iPhone- und iPad-Einstellungen je nach Datenverbindung unterschiedlich einstellen. Schaut dazu einfach auf dem iPhone oder iPad in den Einstellungen unter Musik und Audioqualität. Hier legt ihr für Mobiles Streaming, WLAN-Streaming oder den Download von Musiktiteln die Qualität fest. Unser Tipp: Nutzt für Mobile Streaming maximal High Quality. Bei einem Mobilfunkvertrag mit wenig Daten sogar High Efficiency. Fürs WLAN könnt ihr problemlos Lossless einschalten. Hi-Res-Lossless lohnt sich nur dann, wenn ihr wirklich Hi-Fi-Audio-Equipment habt.

HiFi | Credit: Will Francis bei Unsplash

Audio in 360º mit Dolby Atmos

Der Unterschied zwischen Standard-Version, Apple Digital Master und Lossless ist für die meisten fast nicht wahrnehmbar. Ganz anders Dolby Atmos. Denn hier erhöht sich die Anzahl der Wiedergabekanäle von zwei (Stereo) auf einen kompletten Surround-Track. Das klingt natürlich mit einer Surround-Anlage grandios, aber auch normale Kopfhörer geben bekannte Titel mit ganz neuen Tiefen wieder. Voraussetzung ist iOS 14.6, iPadOS 14.6, tvOS 14.6 oder macOS 11.4. Die Wiedergabe funktioniert automatisch, wenn ihr:

  • AirPods oder Beats Kopfhörer mit eurem iPhone, iPad, Mac oder Apple verwendet

  • die integrierten Lautsprecher eines iPhone XS, iPad Pro 12,9" (3. Generation oder neuer), iPad Pro 11", iPad Air (4. Generation), MacBook Air oder MacBook Pro ab 2018 oder dem neuen iMac hört

  • HomePod Lautsprecher oder einen Dolby-Atmos-kompatiblen Fernseher, Receiver oder Soundbar mit dem Apple TV verbindet

  • Bei AirPods Pro und Max schaltet ihr 3D-Audio im Kontrollzentrum ein, indem ihr etwas länger auf die Lautstärkesteuerung tippt.

Wenn ihr andere Kopfhörer verwendet, die die automatische Wiedergabe nicht unterstützen, aktiviert ihr in den iPhone- oder iPad-Einstellungen in Musik unter Dolby Atmos Immer eingeschaltet. Auf dem Mac aktiviert ihr Atmos in den Musik-Einstellungen im Reiter Wiedergabe.

Apple Music drei Monate gratis
Wenn ihr selbst ausprobieren wollt wie Apple Digital Master, Lossless und Dolby Atmos klingt, probiert Apple Music einfach kostenlos drei Monate aus! Und wenn ihr danach dabeibleiben wollt, gibt’s neben dem Standard-Abo für € 9,99 im Monat noch zwei tolle Angebote für Sparfüchse. Studentinnen und Studenten erhalten Apple Music mit 50 Prozent Rabatt. Wer den Dienst mit bis zu sechs Familienmitgliedern benutzen möchte, zahlt € 14,99 pro Monat oder rechnerisch € 2,49 pro Person.
Étienne

Étienne liebt Apple Produkte, ohne Zweifel. Sein erster Mac war der iMac Bondi Blue, mit dem er vor seiner Anfangszeit als Mediengestalter gearbeitet hat. Seit 2006 ist Étienne bei GRAVIS und schreibt leidenschaftlich rund um macOS, iOS, Apple Music und Beats Kopfhörer.

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