iPad einrichten: Einfach, schnell, von Android und für die Familie

Ein neues iPad ist die Aussicht auf beste Unterhaltung: Serien bingen, Spiele spielen oder einfach der Kreativität freien Lauf lassen. Die Einrichtung geht kinderleicht, wir zeigen euch wie.

Apples Tablet-Computer ist in vielerlei Hinsicht die XXXL-Version eines iPhones. Denn iPadOS, das Betriebssystem des iPads, basiert maßgeblich auf dem iPhone-System iOS. Zwar gibt es einige iPad-spezifische Funktionen wie Multitasking oder den Apple Pencil, in der Bedienung ähneln sich die beiden Systeme jedoch sehr. Wer also bereits ein iPhone verwendet, findet sich auch beim iPad sofort zurecht.

iPad einrichten: Neu oder vom iPhone

Wer schon auf einem iPhone oder (altem) iPad unterwegs ist, kann direkt auf dem neuen iPad durchstarten. Einfach das iPad einschalten und mit dem Schnellstart einrichten: Legt einfach ein iPhone, iPad oder iPod touch mit mindestens iOS 12.4 oder iPadOS 13 neben das neue iPad und schließt beide Gerät am Strom an. Auf dem Alt-Gerät erscheint anschließend automatisch ein Pop-up, mit dem ihr das neue iPad laut Anweisungen auf dem Bildschirm einrichtet.

Schnellstart: iPadOS überträgt automatisch die Daten von einem iPhone oder iPad in der Nähe. (Bild: Solokarpfen)

Habt ihr noch kein Apple-Gerät oder wollt ihr ohne Altballast starten, wählt ihr nach dem Einschalten des iPads unter Manuell konfigurieren einfach Keine Apps & Daten übertragen. Anschließend verbindet ihr euch mit dem WLAN und richtet im dritten Schritt die Apple ID ein. Das iPad lässt sich zwar auch ohne Apple ID verwenden, aber dann habt ihr aber keinen Zugriff auf den App Store, iCloud und andere Apple-Dienste. Also besser direkt konfigurieren. Grundsätzlich habt ihr dabei zwei Optionen:

  • Wollt ihr eure bisherige E-Mail-Adresse weiterverwenden, tragt ihr einfach diese ein und registriert euch.

  • Oder ihr entscheidet euch für eine @icloud.com-Adresse mit den drei exklusiven Funktionen „E-Mail-Adresse verbergen”, Aliasse und der Möglichkeit, eine eigene Domain zu hinterlegen.

Wollt ihr euch erstmal ohne Einrichtung einer Apple ID mit dem iPad vertraut machen, tippt ihr einfach auf „Passwort vergessen oder noch keine Apple-ID?“ und dann auf „Später in den Einstellungen konfigurieren

Im nächsten Schritt beantwortet ihr noch ein paar Standard-Setup-Fragen, bevor das iPad bereit ist:

  • Die Automatischen Updates solltet ihr unbedingt einschalten, damit eure Geräte auch ohne euer Zutun aktualisiert werden. Das ist besonders wichtig, um einem Missbrauch durch Sicherheitslücken vorzubeugen.

  • Der Instant-Messager iMessage aktiviert sich automatisch im Hintergrund. Anders als auf dem iPhone seid ihr hier auch über eure E-Mail-Adresse erreichbar. Wer auch ein iPhone verwendet, erhält die an die Rufnummer versendeten Nachrichten. Tipp: In den Einstellungen unter Nachrichten könnt ihr auch noch weitere E-Mail-Adressen zum iMessage-Empfang hinterlegen.

  • Die Ortungsdienste solltet ihr ebenfalls aktivieren, damit das iPad anhand bekannter WLAN-Netze euren Standort bestimmen kann. Dann funktionieren auch Apps und Webseiten, die euren Standort abfragen.

  • Wollt ihr anonym dabei helfen, iPadOS und Apps zu verbessern, schaltet ihr die Analysedaten ein.

  • Wer das iPad nicht nur berühren, sondern mit dem Tablet auch sprechen will, schaltet „Hey Siri“ ein. So könnt ihr einfach nach dem Wetter fragen oder euer Zuhause per Sprache steuern.

  • Ist das iPad für Kinder gedacht, könnt ihr mit der Bildschirmzeit ein paar Kontrollen einstellen, um die App-Nutzung im Griff zu halten. Doch dazu später mehr.

  • Im letzten Schritt wählt ihr, ob das Design eher dunkel oder hell erscheinen soll. Oder beides: Denn im Automatik-Modus entscheidet sich das iPad anhand der Uhrzeit, ob Hell oder Dunkel zum Einsatz kommt.

Von Android zu iPadOS

Wer bisher ein Android-Tablet verwendet hat, kann mithilfe des integrierten Migrationsassistenten einfach umziehen. Ladet euch dazu einfach die kostenlose App „ Auf iOS übertragen“. Wichtig: der Speicherbedarf auf dem Android-Tablet darf nicht größer sein als die Speicherkapazität des iPads. Wenn ihr eine SD-Karte verwendet, um Daten auszulagern, müsst ihr die dort vorhandenen Daten einberechnen. Gegebenenfalls lohnt es sich hier, die Bilder bei einem anderen Cloud-Anbieter zu speichern, beispielsweise in Google Fotos. Da es die App auch für iOS gibt, könnt ihr auch weiterhin eure Online-Bibliothek bei Google nutzen. Doch zurück zur Migration:

  1. Schließt das iPad und Android-Tablet an das Stromkabel an und schaltet das iPad ein.

  2. Im ersten Schritt wählt ihr ganz unten Manuell konfigurieren und folgt der Anleitung auf dem Bildschirm.

  3. Sobald ihr bei Apps & Daten angekommen seid, tippt ihr ganz unten auf Daten von Android übertragen.

  4. Jetzt startet ihr die App „Auf iOS übertragen“ auf dem Android-Tablet und gebt den Einmal-Code ein, der auf dem iPad angezeigt wird.

  5. Auf dem Android-Tablet verbindet ihr euch jetzt mit dem temporären WLAN-Netz des iPads.

  6. Nach einem kurzen Moment könnt ihr alle Inhalte auswählen, die ihr übertragen wollt, darunter Kontakte, den SMS-Verlauf, Fotos und Videos, Fotoalben, Dateien und Ordner, Einstellungen für Bedienungshilfen, Anzeigeeinstellungen, Browser-Lesezeichen, E-Mail-Accounts, WhatsApp-Nachrichten und -Medien sowie Kalender.

  7. Schließt die Einrichtung auf dem iPad ab. Wie das geht, erfahrt ihr im Abschnitt „iPad einrichten: Neu oder vom iPhone“.

Google trifft Apple: Mit der richtigen App gelingt der Systemwechsel problemlos. (Bild: Screenshot)

Nicht vergessen: altes iPad zurücksetzen

Wenn ihr alle Daten auf dem neuen iPad habt, könnt ihr das alte Gerät auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Dabei werden alle Daten gelöscht und iPadOS startet nach wenigen Minuten den Setup-Assistenten erneut. Für den vollständigen Reset öffnet ihr einfach in den Einstellungen Allgemein und tippt ganz unten auf iPad übertragen/zurücksetzen. Das bestätigt ihr unten mit Alle Inhalte & Einstellungen löschen. Nach ein paar Minuten ist das alte Tablet bereit für einen neuen Benutzer.

TouchID und FaceID: Aber sicher!

Sowohl der Fingerabdruck-Scanner in der Standby-Taste des iPad und iPad mini, als auch der Gesichts-Scanner FaceID im iPad Air und iPad Pro machen das Entsperren komfortabel. Statt der Eingabe eines Passcodes meldet ihr euch einfach mit biometrischen Daten an. Außerdem schließt ihr per FaceID oder TouchID auch Käufe im App Store oder in Online-Shops mit Apple Pay ab.

Und keine Angst: Die mathematischen Modelle eures Fingerabdrucks oder des Gesichtsscans liegen verschlüsselt in der Secure Enclave, einem sicheren Subsystem auf dem iPad. Die Daten verlassen also niemals euer Tablet.

Tipp für Familien-iPads: Mit weiteren Fingerabdrücken in den Einstellungen unter TouchID kann auch der Rest der Familie das iPad komfortabel entsperren.

iCloud-Synchronisation und -Backup einschalten

Dank Apple ID und iCloud werden viele Inhalte vom iPhone automatisch auf das iPad gespiegelt. Fotos, iCloud-Mails, Kontakte, Erinnerungen, Safari-Lesezeichen und viele App-Inhalte stehen so direkt nach der Anmeldung bereit. Und auch wenn ihr nur ein Apple-Gerät verwendet, lohnt sich die iCloud-Synchronisierung. Denn sollte das iPad zum Beispiel im Urlaub verloren gehen, sind die Daten auf einem neuen iPad schnell wiederhergestellt.

Zudem könnt ihr dank des iCloud-Backups auch alle Einstellungen sichern. Ein Zweit- oder Nachfolge-iPad ist dann mit nur wenigen Handgriffen eingerichtet. Wenn ihr bereits eine Apple ID im Setup eingerichtet habt, müsst ihr nur in den Einstellungen und eurem iCloud-Account in iCloud das iCloud-Backup aktivieren.

Unsichtbare Verbindung: In der iCloud sichert das iPad automatisch Daten und Einstellungen. (Bild: Screenshot/Montage)

Loslegen mit dem App Store

Apps fürs iPad bekommt ihr im App Store. Andere Quellen wie alternative App Stores unter Android sind nicht erlaubt. Dafür habt ihr aber auch die Gewissheit, dass Apple alle Apps über den internen Überprüfungsprozess auf Herz und Nieren prüft. Sicher ist sicher. Wichtig: Im App Store gibt es nicht nur neue Apps, sondern auch eine Übersicht laufender Abonnements. Dazu tippt ihr einfach oben rechts auf euer Benutzerprofil und dann auf Abonnements.

Und noch ein Trick für Familien mit mehreren iOS- und iPadOS-Geräten: Erstellt ihr in den iCloud-Einstellungen mit der Option Mit der Familie teilen ein Familienkonto, können alle Mitglieder der Familiengruppe Apps und Abos verwenden. Ihr müsst dann also nicht doppelt kaufen.

Home-Bildschirm anpassen mit Lieblings-Apps

Um Apps zu löschen, haltet ihr einfach eine App gedrückt oder drückt für wenige Sekunden auf eine leere Fläche. Sobald die Apps anfangen zu wackeln, entfernt ihr diese mit einem Tipp auf das Minus-Symbol. Neben der klassischen Deinstallation könnt ihr Apps aber auch einfach in die App-Mediathek auf dem ganz rechten Homescreen verbannen.

Oder andersrum – Apps aus der App-Mediathek durch gedrückt halten wieder zurück auf den Home-Bildschirm schieben. Neben Apps könnt ihr auch Widgets über das Plus oben links zum Ausschmücken des Home-Bildschirms verwenden, beispielsweise ein Mini-Kalender oder zufällige Fotos aus eurer Fotos-Mediathek.

Apple Pay einrichten

Online-Shopping verspricht, schnell und einfach zu sein, doch spätestens beim Checkout nervt die Eingabe der Kreditkartendaten jedes Mal aufs Neue. Die Alternative: Apple Pay. Viele Online-Shops wie gravis.de bieten beim Checkout-Prozess einen Apple-Pay-Button. Damit zahlt ihr bequem per TouchID oder FaceID. Das System übernimmt automatisch eure Standard-Lieferadresse.

Wie ihr’s einrichtet? Ganz einfach: Wechselt in die Einstellungen und tippt unter Wallet & Apple Pay auf Karte hinzufügen. Je nach Bank gibt’s unterschiedliche Anforderungen. Folgt einfach den Anweisungen und innerhalb weniger Minuten ist eure bestehende Kreditkarte virtuell in Apple Pay verfügbar.

Nur für Kinder: Apple ID erstellen und Bildschirmzeit konfigurieren

Bei der Benutzung des iPads durch jüngere Familienmitglieder hilft euch Apple mit einigen praktischen Features. Das erste: eine Apple ID für Kinder und Jugendliche. Im Vergleich zu einer normalen Apple ID laufen App-Store-Downloads und -Käufe über eure Apple ID. Bei jedem Download erhaltet ihr eine Anfrage und gebt diese für eure Kinder frei. Funktionen wie iCloud, iMessage und FaceTime funktionieren hingegen wie bisher. Und so richtet ihr die Apple ID für Kinder und Jugendliche ein:

  1. Öffnet die Einstellungen-App und tippt ganz oben auf euren Namen.

  2. Unter Familienfreigabe tippt ihr auf Mitglied hinzufügen.

  3. Folgt den Anleitungen auf dem Bildschirm.

Angepasstes Verhalten: Die Familieneinstellung schränkt Kinder ein und erleichtert Eltern die Aufsicht. (Bild: Screenshot/Montage)

Den neuen Account konfiguriert ihr anschließend ganz normal im Setup auf dem neuen iPad. Die Kaufanfrage ist übrigens grundsätzlich für Kinder unter 13 Jahren aktiv. Für ältere Apple-Nutzer könnt ihr die Kaufanfrage in den iCloud-Einstellungen unter Familienfreigabe und Kaufanfrage nachträglich aktivieren. Die Kaufanfrage funktioniert auch für andere Stores wie Bücher.

Um den App-Konsum zu kontrollieren, aktiviert ihr in den Einstellungen die Bildschirmzeit. Hier findet ihr vier Kategorien um Limits zu setzen:

  • Auszeit, um nur bestimmte Apps zu erlauben – zum Beispiel in der Schule,

  • App-Limits, für zeitliche Grenzen wie für Spiele,

  • Kommunikationslimits, um Anrufe und Nachrichten einzuschränken,

  • Beschränkungen, um bestimmte Funktionen wie die App-Store-Nutzung zu limitieren

  • sowie Datenschutz-Einstellungen, um Ortungsdienste oder Änderungen an mobilen Daten zu verhindern.

Must-have-Zubehör fürs neue iPad

Wenn das iPad als Computer-Ersatz dienen soll, lohnt sich auf jeden Fall ein passendes USB-C-Hub wie das Satechi Aluminium USB-C Mobile Pro Hub. Damit könnt ihr dann auch externe Monitore per HDMI, USB-Sticks oder Kopfhörer mit 3,5-Millimeter-Buchse anschließen.

Sinnvolle Erweiterung: Der Satechi Aluminium USB-C Mobile Pro Hub verbindet Hardware mit dem iPad. (Bild: Satechi)

Außerdem nicht vergessen: Einen Eingabestift für Notizen und kreative Ideen. Hier empfehlen wir euch entweder den günstigen Logitech Crayon oder den Apple Pencil. Der ist zwar etwas teurer, unterstützt dafür aber die Druckerkennung auf dem iPad-Display. Das lohnt sich besonders, wenn ihr auf dem iPad mit Apps wie Procreate zeichnen wollt. Weitere Tipps findet ihr in unseren Style-Ratgebern für iPad Pro und iPad Air sowie für iPad mini.

Étienne

Étienne liebt Apple Produkte, ohne Zweifel. Sein erster Mac war der iMac Bondi Blue, mit dem er vor seiner Anfangszeit als Mediengestalter gearbeitet hat. Seit 2006 ist Étienne bei GRAVIS und schreibt leidenschaftlich rund um macOS, iOS, Apple Music und Beats Kopfhörer.

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