iPad Pro vs. iPad Air: Welches Gerät passt zu euch?

Wer überlegt, ein leistungsstarkes iPad zu kaufen, schwankt häufig zwischen dem iPad Pro und dem iPad Air. Wir vergleichen die wichtigsten Merkmale und Funktionen der beiden Tablets von Apple, damit ihr die richtige Entscheidung für eure Bedarfe treffen könnt.

Seit der Einführung des iPads im Jahr 2010 hat Apple das Tablet kontinuierlich weiterentwickelt. Aktuell umfasst die Produktfamilie vier Modelle: iPad Pro mit 11-Zoll- oder 12,9-Zoll-Display, iPad Air, iPad und iPad mini. Mit einer Vielzahl von Funktionen, einschließlich einem großen Multi-Touch-Displays, bieten alle Modelle eine einfache, mobile Bedienung und Zugang zu Millionen von Apps im App Store. Dennoch gibt es Unterschiede hinsichtlich Performance, Funktionsumfang und Preis-Leistungsverhältnis, sodass jedes Modell für andere Bedarfe und Nutzer geeignet ist. In diesem Artikel vergleichen wir die leistungsstarken Modelle iPad Pro und iPad Air, stellen die Unterschiede heraus und geben euch Hinweise für die Kaufentscheidung.

iPad Pro vs. iPad Air: Aktuelle Modelle und Generationen

Das iPad Air gibt es mittlerweile in der fünften Generation und ist zuletzt im Frühjahr 2022 neu aufgelegt worden. Es kommt mit einem 10,9 Zoll großen Display und dem hauseigenen Apple M1 Chip. Das iPad Pro hat 2022 ebenfalls ein Update erhalten und ist nun in der sechsten Generation erhältlich. Das iPad Pro gibt es in zwei Bildschirmgrößen – 11 Zoll oder 12,9 Zoll. Die Leistung liefert der Apple M2 Chip.

Die iPad-Familie: iPad Pro 12 Zoll, iPad Air, iPad und iPad mini (Bild: Apple)

Die wichtigsten Unterschiede auf einem Blick

Auch wenn beide Modelle sehr leistungsstark sind, gibt es ein paar grundlegende Unterschiede:

  • Größe: Das iPad Pro ist in zwei Größen erhältlich – mit 11-Zoll- und 12,9-Zoll-Bildschirm –, während das iPad Air nur eine Displaygröße von 10,9 Zoll hat.

  • Leistung: Das iPad Pro verfügt über den leistungsstärkeren Apple M2 Chip, während im iPad Air der Apple M1 Chip arbeitet.

  • Speicher: Für das iPad Pro stehen wahlweise 128 Gigabyte, 256 Gigabyte, 512 Gigabyte, 1 TB und 2 TB zur Verfügung, während das iPad Air mit einem Speicher von 64 Gigabyte beziehungsweise 256 Gigabyte erhältlich ist.

  • Funktionen: Das iPad Pro verfügt über ein paar zusätzliche Funktionen und Ausstattungsmerkmale, etwa das ProMotion Display mit höherer Bildwiederholrate, ein Porträtlicht und den Lidar-Scanner für erhöhte Augmented-Reality-Fähigkeiten.

Abmessungen und Gewichte: Überragendes Pro

In diesem Punkt gibt es keine überraschenden Unterschiede: Das iPad Pro 11 Zoll hat eine Größe von 247,6 Millimeter x 178,5 Millimeter x 5,9 Millimeter und wiegt 468 Gramm (Wi-Fi und Cellular). Das 12,9-Zoll-Modell hat eine Größe von 280,6 Millimeter x 214,9 Millimeter x 6,4 Millimeter und wiegt 684 Gramm (WLAN und Cellular).

Das iPad Air 5. Generation hat die gleichen Abmessungen wie das iPad Pro 11 Zoll und wiegt 462 Gramm in der Ausführung mit Wi-Fi und Cellular.

Farben: Mehr Vielfalt beim iPad Air

Das iPad Pro der sechsten Generation ist in den Farben Space Grau und Silber erhältlich. Mehr Möglichkeiten habt ihr beim iPad Air: Hier stehen fünf Farben zur Auswahl: Space Grau, Blau, Rosé, Violett und Polarstern.

Stilvoller Mix: Das iPad Air (links) kommt in fünf Farben, während sich das iPad Pro dezent zurückhält. (Bilder: Apple/Montage)

iPad Pro vs. iPad Air: Display für höchste Ansprüche

Die beiden iPad-Pro-Modelle sowie das iPad Air verfügen über ein Liquid-Retina-Display mit True-Tone-Technologie und Antireflex-Beschichtung. Dadurch ist eine gute Sichtbarkeit auch bei hellerer Umgebung und Sonneneinstrahlung gegeben. Eine spezielle Laminierung sorgt bei allen Modellen für einen hautnahen Kontakt zum dargestellten Bildschirminhalt. Darüber hinaus gibt es ein paar modellspezifische Besonderheiten, die eure Entscheidung beeinflussen könnten:

  • Das 12-Zoll-Display des iPad Pro hat mit 2.732 x 2.048 Pixeln bei 264 ppi die höchste Auflösung. Die Auflösungen des kleineren Pro (2.388 x 1.668 Pixel) und des Air (2.360 x 1.640 Pixel) sind fast gleich.

  • Das iPad Pro verfügt über eine Schwebefunktion, die den Apple Pencil 2 bereits bis zu 12 Millimeter über dem Display erkennt, sodass ihr eine Vorschau eurer Markierung sehen könnt, bevor ihr sie vornehmt. Das iPad Air hat diese Funktion nicht.

  • Beim iPad Pro sorgt die ProMotion-Technologie für eine höhere Bildfrequenz mit bis zu 120 Wiederholungen pro Sekunde. Dadurch erscheinen Animationen und Spiele nicht nur flüssiger, ProMotion verbessert auch die Reaktionszeit bei der Arbeit mit dem Apple Pencil.

  • Dank XDR hat das Display das 12,9-Zoll-iPad-Pro eine mehr als doppelt so hohe Leuchtdichte (bis zu 1.600 Nits) als die anderen iPad-Modelle (maximal 500 bis 600 Nits)

Kamera: Tolle Aufnahmen und Video in 4K

Sowohl das iPad Pro wie auch das iPad Air verfügen über leistungsfähige Kamera-Systeme mit automatischer Bildstabilisierung, Smart HDR, Panoramabild (bis 63 Megapixel) und Geotagging für Fotos. Beide Modelle unterstützen auch die Aufnahme von 4K-Videos und den Folgemodus, der den Bildausschnitt automatisch anpasst, wenn ihr euch bei Facetime-Anrufen bewegt.

Zur Ausstattung der iPad-Pro-Modelle gehören jeweils eine 12-Megapixel-Hauptkamera mit einer f/1.8-Blende und eine 10-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera mit einer f/2.4-Blende. Das iPad Air verzichtet auf die Ultraweitwinkelkamera. Als Frontkamera kommt bei allen Geräten eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkel-Kamera zum Einsatz.

iPad Pro im Einsatz: Der Archäologe Jordan Rogers nutzt das Gerät für einen 3D-Scan einer antiken Grube in Pompeji. (Bild: Apple)

Darüber hinaus unterstützt das iPad Pro den Komprimierungsalgorithmus ProRes. Ziel von ProRes ist es, hohe Qualität bei geringer Verarbeitungskomplexität und niedrigen Datenraten zu liefern. Außerdem könnt ihr beim iPad Pro auf einen weiterentwickelten Porträtmodus mit Bokeh und Tiefen‑Kontrolle sowie ein Porträtlicht mit sechs Effekten (Natürlich, Studio, Kontur, Bühne, Bühne Mono, High‑Key Mono) zugreifen.

Performance und Laufzeit: Apple inside

Während im iPad Air der hauseigene M1 Chip zum Einsatz kommt, arbeitet im neuen iPad Pro der Apple M2 Chip. Im Vergleich bietet der M2 Chip eine höhere Leistung und Effizienz als der M1 Chip. Er hat eine bessere Grafikleistung und eine höhere CPU-Leistung, was ihn für anspruchsvollere Aufgaben wie Video- und Bildbearbeitung qualifiziert. Der M2 Chip ist auch in der Lage, mehrere Anwendungen gleichzeitig schnell auszuführen.

Das bedeutet aber nicht, dass der M1 Chip keine gute Wahl ist. Der Prozessor bietet immer noch eine hervorragende Leistung und ist für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend.

Ein Vorteil der Chip-Eigenproduktionen von Apple ist zudem die hohe Energieeffizienz. Bis zu zehn Stunden Surfen im Web mit WLAN oder Videowiedergabe sind nach Angaben von Apple mit dem iPad Pro und dem iPad Air möglich. Im mobilen Datennetz sind es immerhin noch neun Stunden.

Lautsprecher: Guter Sound auch ohne Kopfhörer

Sowohl das iPad Pro 11 Zoll wie auch das 12-Zoll-Modell verfügen über vier Lautsprecher und fünf Mikrofone in Studioqualität für Anrufe, Video‑ und Audioaufnahmen.

Das iPad Air kommt mit im Querformat angeordneten Stereo-Lautsprechern. In Kombination mit dem Display ist die Anordnung optimal zum Anschauen von Filmen. Dazu kommen zwei Mikrofone für alle Aufnahmen.

Speicher: Lieber mehr als zu wenig

Speicher ist wichtig, wenn ihr das iPad für die professionelle Bild- und Videobearbeitung benötigt. Deshalb steigt Apple beim iPad Pro auch hoch ein: Beide Modelle gibt es wahlweise mit 128, 256 oder 512 Gigabyte sowie ein oder zwei Terabyte Speicherkapazität.

Weil das iPad Air eher auf die Nutzung der Familienbibliothek, das Surfen im Internet und Spiele ausgelegt ist, macht Apple beim Speicher Abstriche. Hier gibt es nur zwei Auswahlmöglichkeiten: 64 beziehungsweise 256 Gigabyte.

Für die Wahl des iPads lohnt es sich daher, genau hinzusehen und zu kalkulieren. Wer beim iPad Air bei der Speicherwahl schwankt, sollte sich auf jeden Fall das iPad Pro 11 Zoll mit 128 Gigabyte anschauen. Der preisliche Unterschied zum iPad Air mit 256 Gigabyte ist gering, dafür sind die Leistung und der Funktionsumfang größer.

iPad Pro vs. iPad Air: Keyboards, Pencil und Bildschirme

Die iPad-Pro-Modelle verfügen über einen Thunderbolt/USB 4-Anschluss sowie einen Smart Connector. Das iPad Air hat neben einem USB-C-Anschluss ebenfalls einen Smart Connector.

Der Smart Connector an der Rückseite des iPads kommt zum Einsatz, wenn ihr euer iPad mit dem Smart Keyboard Folio verbinden wollt. Das Smart Keyboard Folio ist mit den aktuellen Generationen von iPad Pro und iPad Air kompatibel.

Mehr als nur ein Tablet: iPad Pro und iPad Air lassen sich mit Tastaturen, Bildschirmen, Festplatten und dem Apple Pencil verbinden. (Bilder: Apple/Montage)

Außerdem könnt ihr das Magic Keyboard sowohl mit dem iPad Pro als auch mit dem iPad Air nutzen. Durch das freischwebende Design verwandelt die Tastatur das iPad in einen vollwertigen Tischrechner.

Sowohl Thunderbolt/USB 4 beim iPad Pro wie auch USB-C beim iPad Air unterstützen DisplayPort, sodass ihr ein externes Display mit einer Auflösung von bis zu 6K an euer iPad anschließen könnt.

Außerdem sind die aktuellen iPad-Pro-Modelle und das iPad Air kompatibel mit dem Apple Pencil 2.

Drahtlos verbunden: WLAN, 5G und Bluetooth

In diesem Punkt gibt es keine nennenswerten Unterschiede im Vergleich iPad Pro vs. iPad Air.

Die iPad-Pro-Modelle bieten WLAN 6E für Geschwindigkeiten von bis zu 2,4 Gigabit pro Sekunde. Beim iPad Air kommt WLAN 6 zum Einsatz mit einem Tempo von bis zu 1,2 Gigabit pro Sekunde. Alle Modelle unterstützen den Mobilfunkstandard 5G und Bluetooth – 5.3 beim iPad Pro, 5.0 beim iPad Air.

Sicherheit: Touch ID und Face ID

Sowohl beim iPad Pro als auch beim iPad Air setzt Apple auf biometrische Authentifizierung. Beim iPad Pro kommt Face ID, bei der eine spezielle Frontkamera euer Gesicht scannt, zum Einsatz. Beim iPad Air identifiziert ihr euch über Touch ID. Der Sensor, der euren Fingerabdruck erkennt, ist in die Taste am oberen Rand integriert.

iPad Pro vs. iPad Air: Welches Gerät passt zu mir?

Ganz klar, das iPad Pro bietet ein Höchstmaß an Vielseitigkeit, Leistung und Mobilität. Mit dem M2 Chip ist es nicht nur prädestiniert für die Bild- und Videobearbeitung, es kann auch komplexe Operationen rund um maschinelles Lernen leichter bewältigen. Mit der Möglichkeit, bis zu zwei Terabyte Speicher zu verbauen, zielt Apple klar auf professionelle Anwender: angefangen bei der Bearbeitung umfangreicher Fotobibliotheken von Fotografen, über die Manipulation komplexer 3D-Objekte von Designerinnen, bis hin zur Durchführung fortschrittlicher Bildgebung und Analysen von medizinischen Fachkräften und das Erleben grafikintensiver Spiele von Gamern. Viele der Funktionen, wie etwa der Referenzmodus, der Fotografinnen und Videofilmern einen präzisen Farbabgleich am Set ermöglicht, haben für Nutzerinnen ohne professionellen Hintergrund, kaum Mehrwert.

Hier kommt das iPad Air als Alternative ins Spiel. Es ist ideal für ambitionierte Anwender, die ein leistungsstarkes und vielseitiges Gerät benötigen, aber auch für Kreative, die mit der neuesten Technik arbeiten möchten. Grafikdesignern oder Medizinerinnen im Studium bietet der M1 Chip ausreichend Power, um auch mit komplexen Animationen arbeiten zu können. Das iPad Air ist auch eine gute Option für Eltern, die für ihre Kinder ein leistungsstarkes und robustes Tablet wünschen, das auch für die täglichen Aktivitäten und die Schule geeignet ist.

Der Unterschied wird auch beim Preis deutlich: Das iPad Pro fängt dort an, wo das iPad Air aufhört.

High-Tech-Werkzeug: Das iPad Pro und das iPad Air unterstützt Menschen dabei, ihre Ziele zu erreichen. (Bilder: Apple/Montage)

Fazit: Auf eure Ziele kommt es an

Die Frage, ob iPad Pro oder iPad Air beantwortet ihr mit euren individuellen Bedarfen. Wenn ihr im professionellen Bereich viel mit Bild- und Videobearbeitung zu tun habt, komplexe Berechnungen durchführen oder enorm viele Daten speichern müsst, dann kommt ihr am iPad Pro nicht vorbei. Je nach Anwendungsfall müsst ihr euch nur noch die Frage stellen, ob ihr mit dem 11-Zoll-Display auskommt oder mit 12,9 Zoll eine größere Arbeitsfläche benötigt.

Alle anderen erhalten mit dem iPad Air ein leistungsstarkes Gerät, das durch den M1-Prozessor auch ambitionierte Anwendungen und Nutzern zufriedenstellen wird. Vor allem Studierende bekommen ein vielseitiges Arbeitsgerät mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit Blick darauf, dass das iPad euch viele Jahre begleitet, empfiehlt es sich, die größere Speichervariante mit 256 Gigabyte zu wählen.

Étienne

Étienne liebt Apple Produkte, ohne Zweifel. Sein erster Mac war der iMac Bondi Blue, mit dem er vor seiner Anfangszeit als Mediengestalter gearbeitet hat. Seit 2006 ist Étienne bei GRAVIS und schreibt leidenschaftlich rund um macOS, iOS, Apple Music und Beats Kopfhörer.

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