MacBook einrichten: Alle Daten übertragen – auch von Windows, Time-Machine und Familienfreigabe

Mit einem neuen leistungsstarken MacBook geht für viele ein Wunsch in Erfüllung. Wir zeigen euch, wie ihr das neue MacBook schnell und sicher einrichtet – und das alte zur Weitergabe vorbereitet.

Alle, die noch einen Mac mit Intel-Prozessor verwenden, also ein Modell von vor November 2020, die können sich auf eine Überraschung gefasst machen. Denn die Nachfolger mit dem Apple-Prozessor, auch „Apple Silicon“ genannt, sind nicht nur deutlich leistungsfähiger als Intel-basierte Macs, sondern auch effizienter. Ein Arbeitstag mit acht Stunden ohne Ladung ist kein Problem für die kompakten Kraftprotze.

Auf „Gong“ geht’s los

Sofort beim Aufklappen des neuen Rechners begrüßt euch der Setup-Assistent:

  1. Wählt zunächst eure Sprache. Diese könnt ihr später ändern – auch für jedes Benutzerkonto unabhängig.

  2. Verbindet euch mit eurem WLAN und akzeptiert den Datenschutzhinweis.

  3. Die Region beeinflusst das Tastaturlayout und Einstellungen wie die Anzeige des Datums.

Wenn ihr beim Migrationsassistent angelangt seid, habt ihr zwei Möglichkeiten: Daten von einem Mac, Backup oder Windows-PC übertragen oder mit einem Klick auf Später unten links ein neues Konto anlegen. Für was ihr euch auch entscheidet: Schließt auf jeden Fall den neuen Rechner direkt ans Stromkabel an, damit der Setup-Prozess nicht versehentlich unterbrochen wird.

Daten vom alten Mac übertragen

Bestehende Mac-Nutzer können sämtliche Daten ganz einfach 1:1 übertragen: Dateien, Einstellungen, die iCloud-Schlüsselbundverwaltung, Browser-Lesezeichen und mehr. Der neue Rechner ist im Anschluss an eine Migration auf dem genau gleichen Stand wie der alte, nur mit deutlich mehr Tempo.

Aber: Die Migration überträgt möglicherweise auch vorhandene Probleme. Ein neues MacBook ist auch immer eine gute Gelegenheit, mit einem sauberen System neu durchzustarten. Und dank iCloud landen Dateien, Fotos, Passwörter, Kontakte, Termine, Erinnerungen, Notizen, Lesezeichen und mehr auch ohne Migration später wieder auf dem neuen Mac. Außerdem mistet ihr so nicht genutzte Programme aus. Wer also etwas Zeit und Geduld hat, dem empfehlen wir, Daten manuell zu übertragen.

Soll es aber schnell und einfach gehen, entscheidet ihr euch für die Migration. Und so funktioniert’s:

  • Stellt beide Macs nebeneinander und schließt beide ans Stromkabel an.

  • Wenn möglich, verbindet beide Rechner mit einem LAN-Kabel. Dann funktioniert die Datenübertragung deutlich schneller.

  • Wählt auf dem neuen Mac im Migrationsassistent Von einem Mac und klickt auf Fortfahren.

  • Auf dem alten Mac startet ihr die App Migrationsassistent unter Finder > Programme.

  • Jetzt folgt ihr einfach der Anleitung des Migrationsassistenten. Je nach Datenmenge dauert die Migration zwischen 20 Minuten und einer Stunde.

  • Sobald die Datenübertragung abgeschlossen ist, startet der neue Mac neu und begrüßt euch mit der gewohnten Passwortabfrage.

Daten von Windows auf Mac übertragen

Auch von Windows könnt ihr eure Daten auf einen neuen Mac migrieren. Dazu installiert zunächst den Windows-Migrationsassistent. Anschließend könnt ihr E-Mails, Kontakte, Termine, Aufgaben, Musik, Podcasts, Hörbücher, Filme, Browser-Einstellungen, Hintergrundbilder, Spracheinstellungen und bekannte WLAN-Netzwerke verschieben. Außerdem wandern auch alle Dokumente und andere Dateien aus dem Benutzerordner zum Mac.

Und so funktioniert’s:

  1. Ladet euch die Installationsdatei auf euren Windows-Rechner und startet die Anwendung.

  2. Wählt auf dem neuen Mac im Setup „Von einem Windows PC“ und folgt den Anweisungen auf dem Bildschirm.

  3. Nachdem ihr den Code überprüft habt, wählt ihr auf dem Mac jene Daten, die ihr übertragen wollt.

Neuer Mac, gewohnte Umgebung: Mit dem Migrationsassistent gelingt der Übergang problemlos. (Bild: Screenshot)

Mac neu einrichten

Wer keine Daten überträgt und im Migrationsassistent stattdessen Später wählt, kommt in wenigen Schritten zum neuen Konto:

  1. Zuerst die Apple ID: Damit könnt ihr Apples Cloud-Speicher-Dienst iCloud verwenden, Apps im App Store kaufen oder auch Filme und Serien mit Apple TV+ streamen. Die Einrichtung lohnt sich also. Dabei habt ihr zwei Möglichkeiten: Ihr meldet euch mit eurer bestehenden E-Mail-Adresse an oder ihr registriert eine neue @icloud.com-Adresse bei Apple. Das hat den Vorteil, dass ihr Funktionen wie „ E-Mail-Adresse verbergen”, Aliasse und eine eigene Domain hinterlegen könnt.

  2. Bei der Account-Erstellung gebt ihr einfach euren Namen ein. Den Accountnamen erstellt macOS automatisch. Nach der Passworteingabe habt ihr es fast geschafft.

  3. Oben rechts auf der Tastatur befindet sich nicht nur der Ein-/Ausschalter, sondern auch der Fingerabdruck-Scanner. Mit Touch ID entsperrt ihr den Rechner oder kauft online mit Apple Pay ein. Dabei verlässt euer Fingerabdruck den Rechner nie. Dieser liegt abgeschirmt in der Secure Enclave, einem sicheren Subsystem des Macs. Wenn ihr den Schritt beim Setup überspringt, könnt ihr Touch ID später in den Systemeinstellungen unter Touch ID & Passwort einrichten.

  4. Die Ortungsdienste aktiviert ihr, damit Online-Shops oder Apps euren Standort abfragen können. Außerdem stellen sich Zeit und Datum automatisch ein, je nach Aufenthaltsort.

  5. Auch die Freigabe der Analysedaten könnt ihr getrost akzeptieren, da alle Daten anonym erhoben werden und bei der Verbesserung von macOS und Apps helfen.

  6. Die Bildschirmzeit ist ein praktisches Feature für Eltern. Wie das genau funktioniert, zeigen wir später.

  7. Zuletzt noch das Aussehen: Hier empfehlen wir Automatisch. macOS wechselt dann nämlich mit Sonnenuntergang in den dunklen Modus, der etwas augenschonender ist.

So installiert ihr Apps unter macOS

Wie unter Windows können Apps für macOS einfach von der Webseite des Herstellers runtergeladen und anschließend mit einem Installationsprogramm installiert werden. Ihr erkennt diese Installationsprogramme an der Dateiendung .pkg. Alternativ zieht ihr ein heruntergeladenes Programm (Dateiendung .app) einfach in den Programme-Ordner. Wichtig ist nur, dass ihr beim Download darauf achtet, dass die App auch für macOS verfügbar ist.

Es gibt aber noch einen eleganteren Weg, den iOS-Nutzer bereits kennen: den macOS App Store. Der funktioniert genauso wie auf dem iPhone: Per Apple ID anmelden, auf „Laden“ klicken und nach kurzer Wartezeit steht die App zur Benutzung bereit.

Ein Laden zum Laden: Der App Store macht Programminstallation einfach. (Bild: Screenshot)

Nach der Einrichtung: Backup anlegen

Während auf dem iPhone das iCloud-Backup automatisch aktiviert wird und euch gegen Datenverlust schützt, müsst ihr beim Mac selbst ein Backup erstellen. Das geht dank Time-Machine-App aber wunderbar einfach. Der Clou: einmal eingerichtet sichert euer Mac sich stündlich automatisch. Alles, was ihr braucht, ist eine externe Festplatte. Auch ältere, früher mit Windows verwendete Platten funktionieren hier problemlos. Tipp: Auf einer SSD-basierten Festplatte wie der SanDisk Extreme Portable SSD sind eure Daten besser gesichert gegen externe Einflüsse wie Stöße und die Backups sind deutlich schneller. Wie ihr ein Time-Machine-Backup optimal anlegt, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Stündlich sicher: Time Machine speichert eure MacBook-Daten auf einer externen Festplatte. (Bild: SanDisk)

Tipp: Einfacher shoppen mit Apple Pay

Damit ihr euch beim Online-Shopping die Eingabe der Kreditkartendaten sparen könnt, lohnt es sich, Apple Pay zu konfigurieren. Dann könnt ihr den gesamten Check-out-Prozess auf einen Fingertipp abkürzen. Statt Kreditkartendaten und Adresse manuell eingeben zu müssen, legt ihr einfach nur den Finger auf die Touch-ID-Taste. Wie das funktioniert? Einfach in den Systemeinstellungen unter Wallet & Apple Pay eine Karte hinzufügen. Die meisten deutschen Banken unterstützen Apple Pay bereits.

Online-Shopping leicht gemacht: Mit Apple Pay lässt sich der Check-out-Prozess verkürzen. (Bild: Screenshot)

Gebrauchten Mac auf Werkseinstellungen zurücksetzen

Bevor ihr einen gebrauchten Mac weitergebt oder -verkauft, solltet ihr sicher sein, dass keine persönlichen Daten mehr vorhanden sind. Das klappt am besten durch ein Zurücksetzen auf Werkseinstellungen. Dann nämlich kann auch der neue Benutzer direkt wie in diesem Post beschrieben loslegen. Wie der Rest funktioniert, erfahrt ihr in unserem Blogpost „ Apple Geräte für den Verkauf vorbereiten – So geht’s“.

Das MacBook für Kinder vorbereiten

Wenn jüngere Familienmitglieder auch am MacBook arbeiten sollen, lohnt es sich, vorher eine Apple ID für Jugendliche zu erstellen. Im Vergleich zu eurer normalen Apple ID sind App-Store-Downloads und -Käufe der ID für Jugendliche an eure Apple ID verknüpft. Bei jedem Download-Versuch erhaltet ihr eine Meldung und könnt den Kauf freigeben oder ablehnen. Funktionen wie iCloud, iMessage und FaceTime funktionieren hingegen wie bisher. Um die Apple ID für Jugendliche auf einem Mac einzurichten, geht ihr so vor:

  1. Öffnet die Systemeinstellungen und klickt oben links auf euren Namen

  2. Klickt auf Familienfreigabe und dann auf Mitglied hinzufügen und Kinderaccount erstellen.

  3. Anschließend könnt ihr die Apple ID mit einem zweiten, neuen Account verknüpfen.

Den Zweitaccount richtet ihr in den Systemeinstellungen unter Benutzer:Innen & Gruppen ein. Legt hier einfach einen neuen Account an und gebt die gerade erstellte Apple ID im Setup-Prozess an. Wichtig: Während euer Account ein Administrator-Account ist, sollte der Kinder-Account ein Standard-Account sein. Dadurch verhindert ihr, dass die Kinder Einstellungen einfach anpassen.

Familienfreigabe: Der Kinder-Account sollte immer als Standard-Account angelegt werden. (Bild: Screenshot)

Zusätzlich könnt ihr im Kinder-Account die Bildschirmzeit konfigurieren. Damit setzt ihr Limits:

  • Mit Auszeit erlaubt ihr nur bestimmte Apps wie Nachschlage-Werke oder Office-Programme.

  • App-Limits setzen zeitliche Grenzen für Programme, zum Beispiel Spiele.

  • Durch Kommunikationslimits beschränkt ihr die Nutzung der FaceTime- und Nachrichten-App auf bestimmte Kontakte.

  • Beschränkungen nutzt ihr, um bestimmte Funktionen wie die App-Store-Nutzung zu limitieren.

Grenzen kennen: Auch im MacBook könnt ihr Zeitlimits setzen. (Bild: Screenshot)

Essenzielles Zubehör fürs MacBook

Wie bereits beschrieben ist eine externe SSD ein praktisches Accessoire. Entweder zum schnellen Datenaustausch mit anderen oder eben als Backup-Volumen. Eine Auswahl passender Modelle für den Mac findet ihr hier.

Um aber auch ältere Festplatten mit USB-A-Anschluss zu verwenden, braucht ihr einen Adapter. Am besten entscheidet ihr euch für ein USB-C-Hub. Damit könnt ihr auch andere Peripherie-Geräte wie einen externen Monitor, Netzwerkkabel oder SD-Karten anschließen. Und damit euer Rechner auch schön und kratzfrei bleibt vergesst auf keinen Fall eine passende Hülle. Weitere Tipps für die Ausrüstung eures MacBooks findet ihr in unserem Style-Ratgeber.

Geschützt und organisiert: Die Hampshire von Pack & Smooch besteht aus reinem Wollfilz. (Bild: Pack & Smooth)

Étienne

Étienne liebt Apple Produkte, ohne Zweifel. Sein erster Mac war der iMac Bondi Blue, mit dem er vor seiner Anfangszeit als Mediengestalter gearbeitet hat. Seit 2006 ist Étienne bei GRAVIS und schreibt leidenschaftlich rund um macOS, iOS, Apple Music und Beats Kopfhörer.

Alle Artikel aufrufen
Weitere Beiträge zu diesen Themen
Tipps macOS MacBook Mac-Ratgeber