Neues iPhone einrichten: So geht’s schnell und sicher – auch von Android

Wer ein neues iPhone in den Händen hält, will es am liebsten auch sofort nutzen. Damit ihr nicht unnötig Zeit verliert, zeigen wir euch, wie ihr das Gerät optimal einrichtet.

Endlich – das neue iPhone! Und das kann gleich doppelt für Freude sorgen. Denn wer sich über das aktuelle Topmodell freut, hat mit dem alten Gerät zugleich ein wunderbares Geschenk für andere Familienmitglieder. Denn selbst ein fünf Jahre altes iPhone 8 aus dem Jahr 2017 funktioniert mit dem aktuellen iOS 16. Sicherheits-Updates gibts für mindestens ein weiteres Jahr. Gute Voraussetzungen, die alte Hardware noch ein wenig weiter zu nutzen, bevor dieses recycelt wird. Tipp: Mit einem frischen Akku und einer neuen Hülle fühlt sich selbst ein altes iPhone wieder wie neu an. Doch egal ob neu oder alt: Die Einrichtung ist schnell erledigt. Wir zeigen, wie's geht.

Erstkonfiguration – aber richtig!

Wer das iPhone komplett frisch einrichten möchte, wählt nach dem Einschalten unter Manuell konfigurieren einfach Keine Apps & Daten übertragen. Danach verbindet ihr euch mit dem WLAN um das iPhone zu aktivieren. Schritt drei ist die Einrichtung einer Apple ID. Das ist der Login für App Store, iCloud und andere Apple-Dienste. Hier bietet Apple zwei Optionen:

  1. Wenn ihr eure bisherige E-Mail-Adresse weiterverwenden wollt, tragt ihr einfach diese ein und registriert euch.

  2. Alternativ holt ihr euch eine neue, kostenlose iCloud-Adresse. Die gibt’s übrigens nur bei der Einrichtung eines neuen Apple-Geräts. Drei kleine aber feine Unterschiede: Nur mit einer iCloud-Adresse könnt ihr „ E-Mail-Adresse verbergen”, Aliasse und eigene E-Mail-Domains verwenden.

Wenn ihr die Einrichtung später vornehmen wollt, tippt ihr einfach auf „Passwort vergessen oder noch keine Apple-ID?“ und dann auf „Später in den Einstellungen konfigurieren“.

Jetzt fehlen noch ein paar letzte Schritte, bis ihr endlich loslegen könnt:

  • Aktiviert Automatische Updates, damit eure Geräte ohne manuelle Kontrolle Updates erhalten. Das ist besonders wichtig, um Sicherheitslücken schnellstmöglich zu stopfen.

  • iMessage, Apples WhatsApp-Alternative, aktiviert sich im Hintergrund automatisch. Einmal eingeschaltet, erkennt euer iPhone selbständig, ob jemand ein iPhone nutzt (blaue Sprechblase) oder ob ihr eine klassische SMS mit grüner Sprechblase empfangt. Blaue Nachrichten sind komplett kostenfrei und erlauben auch den Versand von Anhängen wie Fotos und Videos. Den Videodienst FaceTime nutzt ihr nach Aktivierung direkt aus der Telefon- oder Kontakte-App heraus.

  • Die Ortungsdienste und Datenschutz und Sicherheit benötigt ihr zum Beispiel zum automatischen Einstellen der Uhrzeit, aber auch für Kartendienste. Schaltet diese unbedingt ein.

  • Mit anonymen Analysedaten helft ihr Apple und Entwicklern dabei, iOS und Apps zu optimieren. Einschalten lohnt sich!

  • Mit „Hey Siri“ bedient ihr euer iPhone per Sprache. Beispielsweise könnt ihr nach erfolgter Einrichtung fragen „Hey Siri, wie wird das Wetter?“

  • Die Bildschirmzeit hilft vor allem Eltern, Kinder bei der Smartphone-Nutzung zu unterstützen. Doch dazu später mehr.

  • Abschließend entscheidet ihr euch noch für ein helles oder dunkles Design oder aber ihr lasst das iPhone automatisch anhand der Tageszeit den Look wählen. Wer möchte, kann zudem noch den Anzeigezoom einstellen, damit Text und Bilder etwas größer erscheinen.

TouchID und FaceID: Ist das sicher?

Mit dem Fingerabdruckscanner TouchID in der Home-Taste auf einem iPhone SE oder dem Gesichtsscan auf allen anderen iPhones entsperrt ihr das iPhone schneller, kauft Apps ohne Passwort-Eingabe und verwendet Apple Pay. Die biometrische Authentifizierung richtet ihr ebenfalls im Setup ein. Um die Sicherheit eures Fingerabdrucks oder Gesichtsscans müsst ihr euch keine Gedanken machen. Denn die Daten liegen sicher in der Secure Enclave, einem sicheren Subsystem auf dem iPhone, die die Sicherheit eurer Daten gewährleistet. Tipp: Für TouchID könnt ihr weitere Fingerabdrücke einrichten, um so das iPhone wahlweise mit Zeigefinger oder Daumen zu entsperren.

Nach dem Setup: Automatisches Backup kontrollieren

Es ist für viele der GAU: Das iPhone ist plötzlich weg. Verloren, gestohlen oder im See versenkt. Dank iCloud sind alle Daten sicher. Wenn ihr in den Einstellungen in eurem iCloud-Account unter iCloud schaut, seht ihr, welche Daten die Software ständig online sichert: Fotos, iCloud-Mails, Kontakte, Erinnerungen, Safari-Lesezeichen und vieles mehr. Zusätzlich zur automatischen Synchronisierung lohnt sich das iCloud-Backup. Damit sichert ihr auch alle Einstellungen und könnt ein neues iPhone ganz einfach auf Basis eines Backups konfigurieren. Die Einrichtung des Backups ist schnell erledigt: Wenn ihr bereits eine Apple ID im Setup eingerichtet habt, müsst ihr lediglich in die Einstellungen wechseln und ganz oben auf euren Namen tippen. Kontrolliert, ob unter iCloud das iCloud-Backup aktiv ist.

Von iPhone zu iPhone: Einfach mit „Schnellstart“

Wenn ihr schon iPhone-Nutzer seid, ist das Setup ziemlich einfach: Dank „Schnellstart” überträgt das neue iPhone automatisch alle Daten vom alten iPhone über WLAN. Und das funktioniert so:

  1. Schließt beide iPhones am Stromkabel an, da die Migration etwas Zeit beansprucht.

  2. Aktiviert auf dem alten iPhone Bluetooth und WLAN. Legt dann beide iPhones nebeneinander.

  3. Es erscheint ein Pop-up mit dem Titel „Schnellstart“. Folgt den Anweisungen auf dem Bildschirm des neuen iPhones und verbindet dieses mit dem WLAN.

  4. Jetzt wählt ihr welche Daten übertragen werden sollen. Je nach Datenmenge dauert das Kopieren aller Einstellungen und Inhalte etwa 30 Minuten bis eine Stunde.

Von Android zu iPhone

Für bisherige Nutzer von Googles Betriebssystem enthält das iPhone ebenfalls einen Assistenten, der sich um die Übernahme aller Daten kümmert. Dazu müssen aber zwei wichtige Voraussetzungen erfüllt sein: Auf dem Android-Smartphone braucht ihr die „ Auf iOS übertragen“-App und das neue iPhone muss über mindestens genau so viel Speicher verfügen wie das Android-Gerät. Wenn ihr zum Beispiel eine SD-Karte verwendet, müsst ihr die dort vorhandenen Daten einberechnen. Handelt es sich dabei um Fotos, könnt ihr diese alternativ bei einem Cloud-Anbieter speichern, beispielsweise in Google Fotos. Praktisch: Google Fotos gibt’s auch für iOS! So könnt ihr auch weiterhin eure Online-Bibliothek bei Google nutzen.

Systemwechsel: Mit der App „Auf iOS übertragen“ kein Hindernis. (Bild: Screenshot)

Doch zurück zur Migration:

  1. Schließt beide Geräte – neues iPhone und Android-Smartphone – an ein Stromkabel an und schaltet das iPhone ein.

  2. Wählt beim Schnellstart ganz unten Manuell konfigurieren und folgt der Anleitung auf dem Bildschirm.

  3. Wählt bei Apps & Daten ganz unten Daten von Android übertragen

  4. Öffnet die „Auf iOS übertragen“-App in Android und gebt den Einmal-Code ein, der auf dem iPhone angezeigt wird.

  5. Jetzt verbindet ihr euch unter Android mit dem temporären WLAN-Netz, das das iPhone erstellt.

  6. Wählt zum Schluss alle Inhalte aus, die ihr übertragen wollt. Markiert ihr alles, kopiert das iPhone Kontakte, den SMS-Verlauf, Fotos und -Videos, Fotoalben, Dateien und Ordner, Einstellungen für Bedienungshilfen, Anzeigeeinstellungen, Browser-Lesezeichen, E-Mail-Accounts, WhatsApp-Nachrichten und -Medien sowie Kalender.

  7. Schließt die Einrichtung auf dem iPhone ab. Wie das geht, erfahrt ihr im Abschnitt „Erstkonfiguration – aber richtig!“.

Fertig zum Weitergeben: Altes iPhone zurücksetzen

Wenn ihr alle Daten auf dem neuen Gerät habt, könnt ihr das alte iPhone auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Dabei werden alle Daten gelöscht und iOS startet die Einrichtung erneut. Zum Zurücksetzen öffnet ihr einfach in den Einstellungen Allgemein und tippt ganz unten auf iPhone übertragen/zurücksetzen. Das bestätigt ihr unten mit Alle Inhalte & Einstellungen löschen. Nach ein paar Minuten ist das alte iPhone bereit für einen neuen Benutzer.

Ein neuer Anfang: Ihr könnt das iPhone ganz einfach für die Weitergabe vorbereiten. (Bild: Screeshot/Montage)

Loslegen mit dem App Store

Alle Apps – kostenlos und zahlungspflichtig – findet ihr im App Store. Das ist auf dem iPhone die einzige Installationsquelle für Apps. Alternative App Stores gibt es nicht und das sogenannte „Sideloading“ dürfen nur App-Programmierer nutzen. Gut zu wissen: Wenn ihr Abos per In-App-Kauf aktiviert, seht ihr diese laufenden Abos unter eurem Benutzerprofil oben rechts unter Abonnements. Und noch ein Trick: Haben mehrere Benutzer bei euch in der Familie ein iOS-Gerät, könnt ihr in den iCloud-Einstellungen die Option Mit der Familie teilen nutzen. Dadurch können alle Mitglieder der Familiengruppe die von anderen gekauften Apps verwenden.

Home-Bildschirm und Sperrbildschirm anpassen

Um Apps auf dem Home-Bildschirm zu löschen, haltet ihr einfach eine App gedrückt oder drückt auf eine leere Fläche. Sobald die Apps zu wackeln anfangen, entfernt ihr diese mit einem Tipp auf das Minus-Symbol. Andere Apps fügt ihr aus der App-Mediathek – wenn ihr auf dem Home-Billdschirm nach ganz rechts scrollt – hinzu: App gedrückthalten und auf den Home-Bildschirm ziehen. Tipp: Im Bearbeiten-Modus seht ihr oben links auch noch ein Plus-Symbol. Dahinter verstecken sich Widgets wie ein Mini-Kalender oder zufällige Fotos aus eurer Fotos-Mediathek, die ihr ebenfalls auf den Home-Bildschirm ziehen könnt.

Neuer Sperrbildschirm: Neben neuen Schriften lassen sich auch Fotos mit Tiefeneffekt (Mitte) anzeigen. (Bild: Apple/Montage)

Zu den größten Neuerungen von iOS 16 zählt die Möglichkeit, den Sperrbildschirm nach euren Wünschen zu dekorieren: mit verschiedenen Hintergründen samt Farbfilter, Widgets und verschiedenen Schrifttypen für Uhr und Datum. Um den Sperrbildschirm anzupassen, sperrt ihr das iPhone und haltet den Sperrbildschirm gedrückt. Jetzt fügt ihr unten rechts über das Plus einen neuen Sperrbildschirm hinzu. Probiert euch einfach bei den Einstellungen aus, bis ihr etwas Passendes gefunden habt. Tipps dazu findet ihr im Beitrag „ iPhone maximal modden“.

Apple Pay einrichten

Apple Pay ermöglicht euch kontaktloses, mobiles Bezahlen und funktioniert inzwischen mit den meisten deutschen Banken. Um Apple Pay zu verwenden, drückt ihr einfach zweimal kurz auf die Standby-Taste und haltet die virtuelle Karte ans Terminal. Wie aber kommt diese dorthin? Ganz einfach: Öffnet die Einstellungen und tippt unter Wallet & Apple Pay auf Karte hinzufügen. Folgt den Anweisungen und innerhalb weniger Minuten ist eure bestehende Debit- oder Kreditkarte virtuell verfügbar und das kontaktlose Bezahlvergnügen komplett.

Zahlen ohne Portemonnaie: Einfach die eigenen Debit- oder Kreditkarten in die Wallet aufnehmen. (Bild: Screenshot/Montage)

Nur für Kinder: Apple ID erstellen und Bildschirmzeit konfigurieren

Damit auch die Jüngsten früh und sicher mit dem iPhone arbeiten können, hat Apple einige praktische Features in iOS integriert. Schritt eins: Eine Apple ID für Kinder und Jugendliche erstellen. Damit erlaubt ihr Funktionen wie iMessage und FaceTime, Käufe über den App Store laufen hingegen über eure eigene Apple ID. So habt ihr die volle Kontrolle über die digitalen Einkäufe eurer Kinder.

  1. Öffnet die Einstellungen-App und tippt ganz oben auf euren Namen.

  2. Unter Familienfreigabe tippt ihr auf Mitglied hinzufügen.

Den erstellten Account richtet ihr anschließend auf dem neuen iPhone des Kindes ein. Wollen eure Sprösslinge jetzt Apps kaufen, erhaltet ihr auf euren Apple-Geräten eine Kaufanfrage. Erst nach eurer Bestätigung erfolgt die Installation. Die Kaufanfrage ist grundsätzlich für Kinder unter 13 Jahren aktiviert. Für ältere Kinder schaltet ihr diese in den iCloud-Einstellungen unter Familienfreigabe und Kaufanfrage ein. Die Kaufanfrage funktioniert ebenfalls für andere Stores wie Bücher.

Den Umgang mit Apps steuert ihr über die Einstellungen unter Bildschirmzeit. Hier legt ihr verschiedene Limits für den Gebrauch des iPhones fest. Die vier Kategorien sind:

  • Auszeit, die nur die Nutzung zugelassener Apps sowie der Telefonfunktion erlaubt,

  • App-Limits, mit denen ihr Apps zeitliche Grenzen setzt,

  • Kommunikationslimits, um Anrufe und Nachrichten einzuschränken,

  • Beschränkungen, um Funktionen wie die App-Store-Nutzung zu limitieren

  • sowie Datenschutz-Einstellungen, um Ortungsdienste oder Änderungen an den mobilen Daten zu verhindern.

Must-have-Zubehör fürs neue iPhone

Zum neuen iPhone darf auf keinen Fall eine passende Hülle fehlen. Sie schützen das iPhone oder geben dem Gerät eine individuelle Note. Die Auswahl ist riesig. Für jeden Stil und Geschmack gibt es die passende Farbe oder die entsprechende Ausführung. Manche sind auch mit zusätzlichen Fächern für Kreditkarten ausgestattet oder kompatibel mit der Ladefunktion MagSafe. Mehr dazu in unserem Style-Ratgeber fürs iPhone. Und noch eine Empfehlung: Ein drahtloses Ladegerät wie der Satechi Aluminium 2-in-1 Charging Stand macht das Strom tanken etwas komfortabler.

Étienne

Étienne liebt Apple Produkte, ohne Zweifel. Sein erster Mac war der iMac Bondi Blue, mit dem er vor seiner Anfangszeit als Mediengestalter gearbeitet hat. Seit 2006 ist Étienne bei GRAVIS und schreibt leidenschaftlich rund um macOS, iOS, Apple Music und Beats Kopfhörer.

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