Smart Home mit Matter: Alles, was ihr jetzt wissen müsst

Ihr wollt euer Smart Home mit einer einzigen App steuern? Seit Ende 2022 gibt es mit Matter einen einheitlichen Standard für Geräte unterschiedlicher Hersteller. Wir erklären euch, wie die Lösung funktioniert und worauf ihr beim Kauf achten müsst.

Das Smart Home will unser Leben einfacher und komfortabler gestalten und gleichzeitig Energie und Ressourcen sparen. Die Herausforderung dabei ist jedoch, dass viele dieser Smart-Home-Geräte nicht miteinander kommunizieren können. Das bedeutet, dass ihr verschiedene Anwendungen und Apps verwenden müsst, um jedes einzelne Gerät zu steuern und zu überwachen. Das kann schnell unübersichtlich werden und die eigentliche Idee des vernetzten Zuhauses zunichtemachen.

Hier kommt Matter ins Spiel: Matter ermöglicht, dass verschiedene Smart-Home-Geräte untereinander kommunizieren und sich gleichzeitig von einer zentralen Anwendung aus steuern lassen – unabhängig von der Marke oder dem Hersteller, basierend auf euren individuellen Einstellungen und Bedürfnissen.

Matter: Wie ein offener Standard euer smartes Zuhause verändert

Die Idee für Matter entstand aus der Notwendigkeit, das Problem der Inkompatibilität von Smart-Home-Geräten zu lösen, die durch die Verwendung unterschiedlicher Standards und Protokolle entsteht. Federführend für die Entwicklung des Standards waren Amazon, Apple, Google, Comcast und die Zigbee Alliance (jetzt Connectivity Standards Alliance, CSA). Nach rund dreijähriger Entwicklungszeit hat die CSA im November 2022 den Standard und erste kompatible Produkte präsentiert. Mittlerweile haben sich mehr als 60 Unternehmen der CSA angeschlossen.

Matter basiert auf einer gemeinsamen Sprache, die es verschiedenen Geräten ermöglicht, Befehle und Informationen auszutauschen. Das bedeutet, dass ihr durch Matter verschiedene Smart-Home-Geräte, wie zum Beispiel Smartbulbs von Phillips Hue und Kameras von Eve Systems, von einer einzigen Anwendung aus steuern und überwachen könnt.

Ende 2022 haben Hersteller wie Google, Amazon und Apple Matter vorgestellt. Mittlerweile haben sich mehr als 60 Unternehmen der Allianz angeschlossen. (Bild: Connectivity Standards Alliance)

Beachtet aber, dass Matter ein relativ neuer Standard ist und die Marktdurchdringung noch begrenzt sein kann. Mit der Zeit werden jedoch immer mehr Geräte mit Matter-Unterstützung auf den Markt kommen.

Vorteile von Matter: bessere Interoperabilität, einfache Einrichtung, einheitlicher Datenschutz

Matter bietet eine Vielzahl von Vorteilen für das vernetzte Zuhause. Einer der wichtigsten Vorteile von Matter ist die verbesserte Interoperabilität von Smart-Home-Geräten. Matter arbeitet mit verschiedenen Technologien und Protokollen wie Wi-Fi, Bluetooth und Thread, um sicherzustellen, dass alle Geräte auf derselben Ebene kommunizieren können. Dadurch können Nutzer verschiedene Smart-Home-Geräte von einer einzigen Anwendung aus steuern und überwachen, ohne sich Gedanken über die Kompatibilität von Geräten zu machen. Die verbesserte Interoperabilität von Smart-Home-Geräten macht die Bedienung des vernetzten Zuhauses einfacher und bequemer.

Ein weiterer Vorteil von Matter ist die vereinfachte Einrichtung von Smart-Home-Geräten. Durch die Verwendung von Matter müssen Benutzer keine komplizierten Anweisungen oder spezielle Geräte mehr verwenden, um ihre Smart-Home-Geräte miteinander zu verbinden. Matter erleichtert die Einrichtung eurer Geräte durch eine einfache Plug-and-Play-Methode, die nur wenige Minuten dauert.

Außerdem bietet Matter auch Vorteile in Bezug auf Sicherheit und Datenschutz. Matter verwendet modernste Sicherheitsprotokolle, um sicherzustellen, dass alle Smart-Home-Geräte sicher und geschützt sind. Dies schließt die Verwendung von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Datenübertragungen ein. Matter stellt auch sicher, dass alle Smart-Home-Geräte den Datenschutzrichtlinien entsprechen und keine persönlichen Daten weitergegeben werden.

Welche Smart-Home-Produkte können bereits mit Matter kommunizieren?

Apple HomeKit: Apple hat angekündigt, dass Matter in Zukunft mit seinem Smart-Home-Framework HomeKit kompatibel sein wird.

Google Nest: Google hat bereits begonnen, Matter in seine Nest-Produktlinie zu integrieren. Einige Geräte haben bereits Softwareupdates erhalten, sodass ihr sie als Hub für Matter verwenden könnt, darunter Nest Hub (2. Generation) und die Lautsprecher Nest Mini und Nest Audio.

Die zweite Generation des Google Nest Hub ist die zentrale Steuerungseinheit für euer digitales Zuhause und unterstützt Matter. (Bild: Google)

Amazon Alexa: Amazon hat die Matter-Unterstützung bereits bei 20 Modellen der Echo-Reihe hinzugefügt, zum Beispiel beim Amazon Echo (4. Generation).

Philips Hue: Bei Philips macht ein Software-Update der Hue Bridge das System Matter-kompatibel. Alle Philips Hue-Produkte – sowohl neue als auch bestehende – funktionieren mit Matter, wenn sie über die Philips Hue Bridge verbunden sind.

SmartThings: SmartThings, ein beliebtes Smart-Home-System von Samsung, unterstützt ebenfalls Matter. Hierfür erhalten alle SmartThings-Hubs ein Over-the-Air-Update, ebenso wird die SmartThings-Android-App aktualisiert.

Nanoleaf: Nanoleaf hat bestätigt, dass seine aktuellen und zukünftigen Produkte mit Matter kompatibel sein werden. Dadurch können Nutzer Nanoleaf-Produkte nahtlos in ein Matter-kompatibles Smart-Home-System integrieren.

Die Lichtstreifen von Nanoleaf verwenden Matter über Thread. (Bild: Nanoleaf)

Eve Systems: Eve Systems ist ein Hersteller von Smart-Home-Geräten, insbesondere von Produkten für Apple HomeKit. Das Unternehmen hat angekündigt, seine Eve-Produktlinie, darunter Sensoren, Schalter und Steckdosen, nach und nach für Matter vorzubereiten.

Die Unterstützung von Matter verbessert die Interoperabilität zwischen den verschiedenen Smart-Home-Systemen und Geräten. Dies ermöglicht den Nutzern eine nahtlose Integration und Steuerung verschiedener Marken und Produkte in ihrem Smart-Home-Setup. Als aufkommender Standard wird sich die Liste der kompatiblen Systeme und Geräte im Laufe der Zeit erweitern. Die Connectivity Standards Alliance (CSA) pflegt die offizielle Liste der Matter-zertifizierten Produkte und beschränkt die Verwendung des Matter-Logos auf zertifizierte Geräte. Bevor ihr also ein Smart-Home-System oder Geräte kauft, solltet ihr die offiziellen Ankündigungen der Hersteller überprüfen, um sicherzustellen, dass sie Matter unterstützen. Wir halten euch hier auch auf dem Laufenden.

Zukunft von Matter: Wie geht es mit der bahnbrechenden Smart-Home-Technologie weiter?

Wenn ihr euch für Smart-Home-Technologie interessiert, dann solltet ihr Matter definitiv im Auge behalten. Mit seinem offenen und interoperablen Ansatz bietet Matter eine einheitliche Plattform, die es verschiedenen Smart-Home-Geräten ermöglicht, miteinander zu kommunizieren und nahtlos zusammenzuarbeiten. Dadurch wird es für Verbraucher einfacher, Smart-Home-Systeme zu installieren und zu nutzen, ohne sich Gedanken über die Kompatibilität von Geräten machen zu müssen.

Immer mehr Haushalte setzen auf intelligente Systeme, um das Leben zu erleichtern und den Komfort zu steigern. Die Nachfrage nach Smart-Home-Geräten und -Systemen wird voraussichtlich weiter steigen, da die Technologie immer erschwinglicher und zugänglicher wird. Dies führt zu einer größeren Auswahl an Geräten und Systemen für Verbraucher, die nach Lösungen suchen, um ihr Zuhause zu automatisieren und zu vernetzen.

Zukünftige Entwicklungen von Matter könnten die Funktionalität von Smart-Home-Systemen weiter verbessern. Es ist denkbar, dass zukünftige Updates von Matter neue Funktionen und Integrationen mit anderen Technologien und Systemen bringen werden.

Tipp: Matter nutzt die oft schon stark belastete 2,4-GHz-Frequenz. Die gleichzeitige Nutzung mit anderen Geräten wie Wi-Fi-Routern, Bluetooth-Geräten, Mikrowellen und anderen drahtlosen Geräten kann gelegentlich zu Störungen führen. Um mögliche Störungen zu minimieren, empfiehlt es sich, andere kompatible Geräte, die die Option bieten, das 5-GHz-Frequenzband zu nutzen, auf dieses Band umzustellen. Das 5-GHz-Frequenzband ist in der Regel weniger überfüllt und bietet eine bessere Leistung und Stabilität für drahtlose Verbindungen.

Die Zukunftsaussichten von Matter sind vielversprechend. Die Technologie hat das Potenzial, die Art und Weise zu verändern, wie wir unsere Häuser automatisieren und steuern. Matter könnte dazu beitragen, dass Smart Homes für eine breitere Zielgruppe zugänglich werden und ein einfaches, sicheres und nahtloses Smart-Home-Erlebnis bieten.

Matter ermöglicht eine verbesserte Interoperabilität von Geräten, um verschiedene Geräte verschiedener Hersteller mit einer einzigen Anwendung zu steuern. (Bild: Connectivity Standards Alliance)

Étienne

Étienne liebt Apple Produkte, ohne Zweifel. Sein erster Mac war der iMac Bondi Blue, mit dem er vor seiner Anfangszeit als Mediengestalter gearbeitet hat. Seit 2006 ist Étienne bei GRAVIS und schreibt leidenschaftlich rund um macOS, iOS, Apple Music und Beats Kopfhörer.

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