Nie wieder den Schlüssel suchen, sondern einfach mit dem Smartphone die Haustür öffnen, und auch aus der Ferne sehen, wer gerade vor der Haustür steht: Mit smarter Technik erhöht ihr die Sicherheit und den Komfort in eurem Zuhause.
„Vollbepackt mit vielen Sachen, die das Leben schöner machen“ – so lautet eigentlich die Devise nach dem Wocheneinkauf. Doch wenn der Schlüssel irgendwo zwischen Tiefkühlkost und Süßigkeiten ganz unten in der Tasche liegt, ist die Vorfreude beim Auspacken vor der Haustür schnell dahin. Smarte Türschlösser eröffnen euch wortwörtlich ganz neue Möglichkeiten. Auch in puncto Sicherheit bieten die digitalen Türsteher einiges mehr als klassische Schlösser. Wer von unterwegs nicht nur die Tür steuern, sondern auch stets einen Blick in die eigenen vier Wände haben will, geht mit smarten Kameras und Sensoren noch einen Schritt weiter und schafft sich ein rundum sicheres Zuhause.
Die Sorge, Opfer eines Einbruchs zu werden, ist weitverbreitet. Zwar war in den vergangenen Jahren die Anzahl der Wohnungseinbrüche rückläufig, für die Opfer ist das aber nur ein schwacher Trost. Der psychologische und materielle Schaden ist groß. Geld, Schmuck und teure Mobiltelefone, Tablet-Computer und Digitalkameras – im Schnitt kostet ein Einbruch die Versicherungen rund 3.200 Euro. Weil die Polizei nur jeden fünften Wohnungseinbruch aufklärt, ist Prävention das beste Mittel, um sich zu schützen.
Polizei und Versicherer empfehlen, Türen und Fenster einzubauen, die mindestens die Widerstandsklasse RC2 aufweisen. Solche Bauteile verhindern das Aufbrechen mit einfachen Hebelwerkzeugen wie Schraubendreher, Zange oder Keilen über eine Dauer von mindestens drei Minuten. Die Norm DIN EN 1627 erklärt beispielsweise, wie Verankerungen angebracht oder welches Glas verwendet werden soll. Mit einem smarten Türschloss vermeidet ihr zudem Sicherheitslücken wie Schlüsselverstecke oder verlorene Schlüssel.
Grafik: tedee Smart Lock | tedee
Digitale Türschlösser kommen ohne herkömmlichen Schlüssel aus. Die Aufsätze installiert ihr einfach in wenigen Minuten auf der Innenseite eurer Haustür auf dem bestehenden Schließzylinder. Auf diese Weise könnt ihr auch weiterhin mit einem klassischen Schlüssel aufsperren. Nach der Installation öffnen das Yale Linus Smart Lock oder das tedee Smart Lock eure Tür aber auch über eine App einfach per Fingertipp oder Sprachassistent: „Hey Siri, öffne die Tür!“.
Über die App gebt ihr nicht nur Gästen Zugang, sondern könnt euch auch unterwegs versichern, dass die Tür abgeschlossen ist. Und wenn ihr euer Smartphone verlieren solltet, sperrt ihr einfach den programmierten Schlüssel. Praktisch: Das Yale Linus Smart Lock könnt ihr um ein Smart Keypad erweitern und so die Haustür auch per PIN öffnen. Bei tedee öffnet sich die Tür auf Wunsch auch automatisch, sobald ihr euch mit dem Smartphone in der Nähe befindet.
Grafik: Yale Linus Smart Lock und tedee Smart Lock | Montage
Für Türriegel, etwa an Schuppen oder Kellertüren, gibt es ebenfalls eine digitale Lösung. Das igloohome Smart Padlock ist ein intelligentes Vorhängeschloss, das ihr per Bluetooth oder PIN-Eingabe öffnen könnt. Das Schloss ist problemlos für den Einsatz im Außenbereich geeignet.
Foto: igloohome Smart Padlock
Eine Kamera verhindert zwar keinen Einbruch, doch sie kann abschrecken. Vor allem aber sind smarte Kameras in der Lage, euch rechtzeitig zu warnen. Erkennt eine Smart-Home-Kamera eine Bewegung, erhaltet ihr über die Home-App eine Mitteilung. So könnt ihr von überall auf der Welt nachschauen, ob gerade tatsächlich ein Einbruch stattfindet oder ob doch nur der Nachbar eure Blumen gießt. Sind Unbefugte am Werk, alarmiert ihr von unterwegs die Polizei oder schreckt sie selbst durch die Aktivierung der Sirene ab.
Über eine solche Alarmsirene verfügen die smarten Außenkameras von Netatmo. Außerdem mit an Bord: Infrarot-Nachtsicht und eine Beleuchtung, die euch nachts den Weg zeigt. Die künstliche Intelligenz der Kamera kann unterscheiden, ob die registrierten Bewegungen von einem Menschen, einem Tier oder einem Fahrzeug stammen und so Fehlalarme vermeiden, wenn beispielsweise nur Nachbars Katze ums Haus schleicht.
Auch die Kamera Arlo Pro 3 Floodlight sowie Anker mit der eufyCam 2 schrecken dank eingebauter Sirene Eindringlinge ab. Bei Arlo ist sogar noch ein starker LED-Scheinwerfer verbaut. Gleichzeitig ermöglicht die eingebaute Mikro-Lautsprecher-Kombi die unkomplizierte Kommunikation mit euren Besuchern. So könnt ihr Freunden vor der Haustür ganz einfach sagen, dass sie direkt in den Garten kommen sollen, dem Postboten den gewünschten Ablageort für euer Paket mitteilen oder auch ungebetene Gäste durch direkte Ansprache abschrecken. Die Akku-betriebenen Kameras gibt’s nicht nur einzeln, sondern sowohl von Arlo als auch von Anker im Set mit mehreren Sicherheitskameras.
Grafik: Anker Arlo Pro 3 und eufyCam 2 | Montage
Währen Anker und Arlo Haus und Hof von außen sichern, sorgt das Canary Sicherheitssystem für mehr Sicherheit im Inneren. Das Komplettsystem mit HD-Kamera, Mikrofon und Sirene überwacht außerdem Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität.
Foto: Canary Sicherheitssystem | Canary
Der Hersteller Logitech ermöglicht mit der Circle View auch den Blick auf größere Räume. Die Glasoptik erlaubt ein Sichtfeld von 180 Grad und damit eine gute Rundumsicht – dank Infrarot-Technik auch nachts.
Foto: Circle View | Logitech
Ganz gleich, für welches Kamera-Modell ihr euch entscheidet, achtet darauf, nur Bereiche zu filmen, die zu eurem Grundstück gehören. Außerdem ist es notwendig, schriftlich auf die Kameraüberwachung hinzuweisen. So haben alle Besucher die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie das überwachte Grundstück betreten wollen oder nicht. Das Hinweisschild dient außerdem als Abschreckung für potenzielle Einbrecher. Mehr Informationen zu den rechtlichen Aspekten der Kameraüberwachung findet ihr unserem Ratgeber „ Kamera am Haus: So geht Videoüberwachung legal“.
Tipp: Bewegungserkennung mit smartem Licht verknüpfen |
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Kameras mit integriertem Licht sind praktisch, jedoch nicht die einzige Möglichkeit, bei einer erkannten Bewegung auf Flutlicht zu schalten. Verwendet ihr bereits smarte Lampen wie Philips Hue, konfiguriert ihr die Verknüpfung einfach selbst. Öffnet dazu die Home-App auf dem iPhone, iPad oder Mac und wechselt im Menü auf Automation. Hier legt ihr über das Plus-Symbol eine neue Automation an. Als Auslöser dient „Wenn ein Sensor etwas entdeckt“, als Resultat leuchtet eine bestimmte Lampe oder mehrere Lampen über eine Szene. |
Wenn ihr euer Smart Home mit dem Apple HomeKit steuert, könnt ihr den Eve Window Guard einbinden. Die Fenstersensoren erkennen Einbruchversuche und schalten unverzüglich alle verknüpften Lampen an, um die ungebetenen Gäste vor eurem Zuhause zu verunsichern – ganz unabhängig davon, ob ihr zu Hause seid oder nicht. Dabei kann die Sensortechnologie unterscheiden, ob nur ein Fußball an die Scheibe prallt oder sich jemand mutwillig am Fenster zu schaffen macht.
Foto: Eve Window Guard | Eve Systems
Nicht nur Einbrecher sind eine reelle Bedrohung. Auch Gefahren, die in den eigenen vier Wänden entstehen, solltet ihr nicht unterschätzen. Der smarte Rauchmelder von Netatmo vereint alle Vorteile eines herkömmlichen Rauchmelders, sendet bei Aktivierung aber noch eine Nachricht an euer Smartphone. So werdet ihr auch auf Rauchbildung aufmerksam gemacht, wenn ihr gerade gar nicht zu Hause seid.
Foto: Netatmo Smarter Rauchmelder | Netatmo
Ein unsichtbares Risiko ist die Anreicherung der Luft mit Kohlenmonoxid etwa durch defekte Heizkessel oder andere Heizgeräte. Vergiftungen machen sich kaum bemerkbar und enden deshalb nicht selten tödlich. Auch hier kann Technik wie der CO-Sensor von Netatmo rechtzeitig warnen und die Gesundheit schützen. Mehr über gesunde Raumluft lest ihr in unserem Ratgeber „Gute Raumluft: Diese Geräte verbessern dein Wohnklima“.
Foto: CO-Sensor | Netatmo
Neben Feuer ist Wasser eine häufige Ursache für Sachschäden. Der Eve Water Guard kann austretendes Wasser frühzeitig erkennen und benachrichtigt euch akustisch und per App.
Foto: Eve Water Guard | Eve Systems
Tipp: Zuschuss vom Staat für euer Smart Home |
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Wenn ihr euer Smart Home mit intelligenter Sicherheitstechnik ausstatten wollt, könnt ihr günstige Kredite oder Zuschüsse von der KfW in Anspruch nehmen. Insgesamt acht Bereiche – vom Fenster- und Türensensor über die Lichtsteuerung bis zu Überwachungskameras – stehen zur Auswahl. |