Toniebox oder tigerbox – Welche Hörspielbox ist die richtige für dein Kind?

Einleitung

Was früher der Walkman war, sind heute Toniebox, tigerbox & Co. Das Angebot ist groß, was die Wahl für das richtige Produkt schwer macht. Lies hier, wenn du mehr über die aktuell beliebtesten Hörboxen erfahren möchtest und welche Alternativen es sonst noch gibt.

Was ist eine Toniebox?

Die Toniebox ist ein gepolsterter, WLAN-fähiger Lautsprecher im Würfelformat mit kleinen Katzenohren zum Regulieren der Lautstärke und einem Klinkenausgang für Kopfhörer. Gemacht wurde sie für Kinder und deren Bedürfnisse. Genau das merkt man auch – und zwar im positiven Sinne. Auf ihr lassen sich verschiedene Audioinhalte wie Geschichten, Lieder, Wissensthemen u. v. m. abspielen. Alles, was du dafür sonst noch brauchst, sind Tonie-Figuren. Diese werden auf die Musikbox gestellt und haften dort magnetisch, damit sie nicht so schnell herunterfallen. Zum Starten der Toniebox drückst du einfach eines der beiden Öhrchen. Dann geht‘s auch schon los.

Laut Hersteller ist die Toniebox aufgrund verschluckbarer Kleinteile und der sich daraus ergebenden möglichen Erstickungsgefahr erst für Kinder ab 3 Jahren geeignet. Rein motorisch und auch kognitiv kommen aber auch schon kleinere Kinder sehr gut damit zurecht. Das liegt vor allem an der intuitiven Bedienung. Das kleine Ohr macht die Toniebox leiser, das große Ohr lauter. Zum Vor- oder Zurückspulen kippst du die Box einfach nach links oder rechts. Willst du eines oder mehrere Kapitel bzw. Lieder überspringen, gibst du der Toniebox einen kleinen Stups in die jeweilige Richtung.

Damit die Toniebox richtig funktioniert, brauchst du Tonies bzw. Tonie-Figuren. Das sind kleine, handbemalte Figürchen, mit denen Audioinhalte durch einen integrierten NFC-Chip aus der Toniecloud geladen werden. Das Tolle daran: Die Tonies sind so gestaltet, dass Kinder genau wissen, was sie erwartet. Stellst du z. B. Elsa auf die Box, ist dort auch das Original-Hörspiel von Disney drauf. Gleiches gilt für Mirabel aus Encanto und vielen anderen Hörfiguren. Werden die Tonies nicht zum Hören gebraucht, kann auch wunderbar mit ihnen gespielt werden. Definitiv ein Pluspunkt.

Dann gibt es auch noch die mytonies-App. Dort fügst du weitere Tonieboxen, Tonie-Figuren und andere Inhalte zu deinem Haushalt hinzu, begrenzt die maximale Lautstärke auf der Box und angeschlossenen Kopfhörern oder bestimmst die Helligkeit der LED an der Toniebox.

Um in die Welt der Tonies einzutauchen, holst du dir am besten ein Starterset inkl. Kreativ-Tonie. Das gibt es in vielen verschiedenen Farben und kostet unter 100 €.

Die Toniebox hat abgerundete Kanten und ist komplett mit einem weichen, wasserabweisenden Stoff überzogen. Liebevoll gestaltete Figuren und die kinderleichte Bedienung machen sie zum Liebling im Kinderzimmer. (Bild: Tonies/eigene Montage)

Was ist eine tigerbox?

Die tigerbox TOUCH von tigermedia ist – genau wie die Toniebox – ein tragbares Audiogerät für Kinder im Würfelformat. Sie hat eine Bambus-Front, ist gepolstert und du bekommst sie in verschiedenen Farben. Strom liefert ihr der integrierte Akku. Kopfhörer lassen sich, falls gewünscht, via Klinke und Bluetooth verbinden. Was die tigerbox für Kinder so besonders macht, ist das Touchdisplay. Damit können sie eigenständig und ohne die Hilfe ihrer Eltern oder eines Smartphones die liebsten Hörabenteuer direkt auf der Box aussuchen, die Lautstärke regulieren oder vor- und zurückspulen. Laut Hersteller ist die tigerbox für K__inder ab 3 Jahren__ geeignet.

An der Rückseite der tigerbox befindet sich ein Kartenfach für Tigercards, Tigertickets und Wildcards. Die brauchst du, um die tigerbox im vollen Umfang zu nutzen. Auf Tigercards findest du z. B. einzelne Geschichten und Wildcards sind für individuelle Hörinhalte, die von dir stammen. Die Tigertickets geben dir Zugang zum kinderfreundlichen Streaming-Dienst tigertones. Dort hast du eine riesengroße Auswahl an kindgerechten Hörspielen, Geschichten, Musik, Podcasts u. v. m. – also alles, was Kinder hören wollen.

Außerdem lässt sich die tigerbox TOUCH PLUS via Bluetooth in einen normalen Bluetooth-Lautsprecher verwandeln, den du mit deinem Smartphone steuerst. Dadurch kannst du praktisch alles, was sich in deiner Playlist befindet, darauf abspielen – definitiv ein fetter Pluspunkt. Individuell einstellbares Nachtlicht sowie die Timer-Funktion und viele andere Dinge, die du über den Elternbereich direkt auf der Box oder in der tigertones-App steuern kannst, runden diese Box ab.

Die tigerbox TOUCH im Starterpaket mit 14-tägigem Premiumzugang zu Tigertones kostet aktuell unter 90 €.

Die tigerbox TOUCH lässt sich mit dem Touchdisplay intuitiv bedienen. (Bild: tigermedia/eigene Montage)

Was ist der Unterschied zwischen der Toniebox und der tigerbox?

Die Toniebox und die tigerbox sind speziell für Kinder entwickelte Musikboxen, auf denen Hörspiele, Musik und andere Inhalte wiedergegeben werden können. Beide sehen optisch sehr ansprechend aus, funktionieren über WLAN und lassen sich interaktiv von Kindern bedienen. Darüber hinaus sind sie jedoch sehr unterschiedlich.

Welches Zubehör gibt es?

Das Tonie-Universum geht weit über die Toniebox hinaus. Mittlerweile gibt es über 400 Tonie-Figuren als Hörbuch, Hörbuch mit Liedern, Hörspiel, Hörspiel mit Liedern, Musik und Wissensthemen – alle handbemalt und süß designt. Dank magischem Malbuch mit tollen Stickern kannst du einige Hörspiele auch mit Stift und Papier festhalten und ausmalen. Passend zur Box findest du auch Kopfhörer mit Klinkenanschluss in unterschiedlichen Farben – das sind die Tonie-Lauscher. Damit du die Toniebox und deine Tonies überall mitnehmen kannst, findest du Hörspiel-Transporter, Bühnen-Transporter, Tonie-Transporter, Mini-Taschen und sogar Auto-Organizer. Im Kinderzimmer lässt sich die Box samt Figuren in einem der schicken Tonie-Wandregale unterbringen. Gefällt dir der Look der Toniebox nicht mehr, änderst du ihn ganz einfach mit einer schicken Dekofolie oder einem neuen Bezug. Selbst ein praktischer Adventkalender im Tonie-Design ist vorhanden.

Beide Boxen bieten wundervolle Geschichten, Lieder und Rätsel für Kinder und sind somit gleichwertige Schatzkisten voller Entertainment im Kinderzimmer. (Bild: Agnetha Lang)

Bei der tigerbox findest du neben den coolen tigerbuddies – das sind die Kinderkopfhörer von tigermedia mit schützender Lautstärkebegrenzung, die via Bluetooth oder Klinke mit der Box verbunden werden – noch Sammelalben für deine Tigercards und Wildcards. Da es mittlerweile über 120 Tigercards gibt, lohnt sich das auch richtig. Damit verliert dein Kind die Karten bestimmt nicht mehr so schnell und im Kinderzimmer fliegen sie auch nicht mehr rum. Das restliche Zubehör schützt die Box und das Display vor Kratzern und Stößen.

Wechsel von der einen zur anderen Box

Sicherlich fragst du dich, ob der Wechsel von der einen zur anderen Box wirklich nötig ist und ob es nicht reicht, deinem Kind einfach dein iPad zu geben, wenn das Interesse an der einen Box nachlässt. Der Gedanke ist nachvollziehbar. Die Frage ist nur, willst du das wirklich?

Die Toniebox ist mit Sicherheit das Lieblingseinsteiger-Modell für fast alle Eltern. Meine Kinder haben beide ihre eigene Toniebox zum 1. Geburtstag bekommen. Bei vielen meiner Freunde mit Kindern war es auch so. Der natürliche Forscherdrang sorgt praktisch von ganz allein dafür, dass Kinder die Funktionsweise und Bedienung der Toniebox im schnellen Tempo lernen. Mittlerweile sind meine beiden Kinder 4 und 6 Jahre alt und freuen sich nach wie vor jeden Abend nach der Gute-Nacht-Geschichte aus dem Buch auf eine Geschichte von der Toniebox. Viele Tonies haben sie richtig liebgewonnen und können sie auswendig mitsprechen. Auch jetzt freuen sie sich noch über neue Tonies. Allerdings merke ich, dass beide so ganz langsam der Toniebox entwachsen.

Durch ihr gesamtes Umfeld kennen sie Smartphones, Tablets & Co. und beschallen auch das Wohnzimmer regelmäßig via Spotify mit ihren Lieblingsliedern. Nicht immer finde ich die Songs auch so toll wie sie. Mein Handy und Tablet drücke ich meinen Kindern eher ungerne in die Hand. Die Gefahr, dass sie mal wieder irgendwo anrufen, aus Versehen Fotos löschen oder im schlechtesten Fall noch unbemerkt etwas kaufen, ist mir viel zu groß.

Die Suche nach einer Möglichkeit, meinen Kindern immer neue alters- und kindgerechte Inhalte bereitzustellen, hat somit begonnen. Da kommt mir die tigerbox natürlich sehr gelegen. Durch das Touchdisplay können meine Kinder sofort damit umgehen. Inhalte suchen sie in der übersichtlichen tigertones Mediathek schnell und selbstständig. Spulen ist einfach, Starten und Anhalten auch. Und ich habe das Gefühl, dass die beiden sich durch das Touchdisplay an ihrer eigenen Musikbox tatsächlich ein bisschen wie wir Großen fühlen. Und das Beste: Sie haben die Box für sich allein. So wie die Toniebox früher. Niemand wird sie ihnen wegnehmen, um mal schnell irgendwo anzurufen oder eine Nachricht zu schreiben. Damit sind wir alle zufrieden.

Alternativen zu beiden Boxen?

Durch Freunde kenne ich den Hörbert. Das ist eine Hörspiel- und Musikbox inkl. Internet-Radio aus Holz und Edelstahl im coolen Retro-Look. Über 9 bunte Knöpfe wählt das Kind die Playlist, die es hören möchte. Dafür erstellen Eltern die MP3-Inhalte vorher einfach auf einer Speicherkarte. Spulen und Überspringen ist möglich. Die Lautstärke kann auch verändert werden. Genau wie die tigerbox lässt sich der Hörbert als Bluetooth-Lautsprecher nutzen und mit dem Smartphone steuern, falls gewünscht. Einen eingebauten Akku wie die Toniebox oder die tigerbox hat er nicht. Man benötigt Batterien, damit er läuft. Anschlüsse für Kopfhörer sind nicht vorhanden – hier ist Bluetooth das Stichwort. Einfach Bluetooth-Kopfhörer verbinden und schon kann das Kind allein in seine Musik- oder Hörspielwelt eintauchen. Und geht etwas kaputt, können Mama oder Papa auch selbst ein bisschen rumbasteln, um es wieder zum Laufen zu bringen – ziemlich cool eigentlich, wenn man Talent dafür hat. Im Vergleich zu den anderen beiden Boxen ist der Hörbert jedoch recht schwer und hat es auch beim Kostenfaktor mit 259 € ganz schön in sich.

Eine Musikbox sind sie zwar nicht, aber auch Kekz-Kopfhörer kommen mir als Alternative zu den beiden Boxen in den Sinn. Das sind bequeme Kinderkopfhörer mit Lautstärkebegrenzung, die überall gehört werden können – egal ob zu Hause oder unterwegs. Statt Figuren oder Karten werden Audiochips in die Kopfhörer eingelegt, auf denen sich kindgerechte Inhalte befinden. Das Sortiment der Geschichten, Hörspiele und Musikstücke ist umfangreich und ähnelt thematisch der Toniebox. Mittlerweile gibt‘s auch den Wunderkekz-Audiochip zum Selbstbespielen via App. Die ist jedoch leider nur im Microsoft Store verfügbar – für mich als Apple Fan ein kleines Problem. Dafür funktionieren die Kopfhörer komplett ohne Download, Bildschirm und Kabel. Mit 69,99 € für ein Starterset und ca. 11,99 € für einen Audiochip bewegen sich die Kekz-Kopfhörer im Preisrahmen von der Toniebox und ihren Figuren.

Persönliche Erfahrung

Die Toniebox begleitet uns nun schon seit 5 Jahren und ich bin nach wie vor von ihr begeistert. Als die Kinder noch kleiner waren, ist sie uns mehrere Male runtergefallen oder wurde tatsächlich während der Trotzphase durch die Gegend geworfen – komplett unbeschadet wohlbemerkt. Mit ihren spitzen Öhrchen und der schicken Polsterung sieht sie sehr ansprechend aus, ist unglaublich leicht zu bedienen und hält wirklich was aus. Das Sortiment überzeugt uns. Die Figürchen sind allesamt liebevoll designt, sodass meine Kinder auch außerhalb des Hörerlebnisses sehr gerne damit gespielt haben. Wir verwenden die Toniebox vorrangig zum Einschlafen – so wie ich damals meinen geliebten Walkman. Sind bei uns Freunde aus der Kita oder meine Nichten zu Besuch, laufen aber auch so Geschichten und Kinderlieder im Kinderzimmer, ohne uns Erwachsenen.

Mit steigendem Alter der beiden befürchte ich jedoch, dass die Toniebox in ein paar Jahren nicht mehr cool genug sein wird. Das liegt möglicherweise daran, weil sie gerade so einfach und niedlich gehalten ist. Die tigerbox kann da besser mithalten. Zwar würde ich bei ihr nicht einmal ansatzweise auf die Idee kommen, sie einem 1-jährigen Kind in die Hand zu geben, wie etwa die Toniebox. Für Vorschulkinder ist die tigerbox jedoch perfekt: Das Touchdisplay und die intuitive Bedienung kommen an, die riesengroße Vielfalt an Inhalten überzeugt, auf nervige Werbung wird verzichtet. Was meine Kinder jedoch am meisten begeistert: Sie können selbstbestimmt genau das auswählen, was sie wollen, und müssen sich nicht auf ein paar Hörspiele beschränken.

Technisches Datenblatt

Empfehlung und Fazit

Für ganz kleine Kinder ist die Toniebox perfekt. Ich würde mich immer wieder für sie entscheiden und empfehle sie auch in meinem Freundeskreis gerne weiter. Mit ihr wird primär der Hörsinn beansprucht. Das schützt kleine Kinder vor einer Reizüberflutung und kann außerdem positiv dazu beitragen, die Fähigkeit zum Zuhören zu fördern. Das ist vor allem in jungen Jahren für den Spracherwerb sehr wichtig. Für mich war die Toniebox schon damals – und ist tatsächlich auch noch heute – ein ganz wunderbarer Bestandteil unseres Einschlafrituals. Auch tagsüber sorgt die Box im Kinderzimmer für viel Freude. Meine Tochter liebt die Figuren, mein Sohn liebt die Geschichten. Viele der Tonies haben wir gekauft, einige getauscht oder geschenkt bekommen und andere haben wir bei Freunden ausgeborgt. Fast jedes Kind kennt und hat Tonies. Das macht das Tauschen besonders einfach.

Die tigerbox TOUCH ist für Vorschul- und Schulkinder interessant, die sehr gerne sehr viel hören und Wert auf sich stets abwechselnde Inhalte legen. Das funktioniert allerdings nur mit Premium-Zugang, den es im monatlichen Abo gibt. Ist das Abo abgelaufen, wird dein Zugang auf Eis gelegt, bis du ihn wieder aktivierst. Tigercards und Wildcards, die das Pendant zu den Tonies bilden, kannst du trotzdem weiterhin nutzen. Das Touchdisplay ist mit Hilfe der Icons leicht zu bedienen und Audioinhalte werden durch passende Covers veranschaulicht. Dadurch wissen Kinder schon im Vorfeld, was sie ungefähr erwartet – lesen können müssen sie dafür noch nicht. Der Holzkörper sorgt für einen tollen Klang, der sogar noch besser ist, als bei der Toniebox. Für mich hat die tigerbox aber noch einen anderen positiven Aspekt: Sie ist eine tolle Möglichkeit, Kinder behutsam an moderne Medien und die digitale Welt heranzuführen. Lernen müssen sie es ohnehin irgendwann. Warum also nicht kontrolliert zu Hause.

Letztendlich ist für mich das Alter des Kindes das entscheidende Kriterium bei der Wahl zwischen der Toniebox und der tigerbox.

Agnetha

Schöne Dinge, die das Leben einfacher machen, sind genau das richtige für Agnetha. Dazu gehören für sie vor allem Apple und andere smarte Geräte. Als Mutter von 2 Kindern ist sie außerdem immer auf der Suche nach richtig guten Kinderprodukten mit Mehrwert. In ihrer Freizeit ist Agnetha gerne unterwegs und mag Menschen, die wissen, wofür sie stehen.

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