Das Zuhause immer im Blick: So geht Videoüberwachung legal!

Smarte Kameras helfen euch dabei, Haus und Garten auch von unterwegs zu beobachten. Wir zeigen euch, worauf es beim Einsatz der Außenkameras ankommt und welche Geräte sich lohnen.

Überwachungskameras schrecken Einbrecher ab und helfen, im Fall der Fälle, bei der Verfolgung der Täter. Auch bei der Abwicklung des Schadens mit eurer Versicherung habt ihr, mit Kamerabildern als Beweis, bessere Karten. Im Gegensatz zum Innenbereich müsst ihr bei Außenkameras einige Details beachten: Dazu gehören beispielsweise die Bildqualität, der Aufnahmewinkel, die Stromversorgung, die Speicherkapazität sowie die Witterungsbeständigkeit. Wir erklären euch, was eine gute Videoüberwachung ausmacht, welche rechtlichen Einschränkungen es gibt und welche nützlichen Features euch zur Verfügung stehen.

Wann ist Videoüberwachung am eigenen Haus erlaubt?

Eine Videoüberwachung im Außenbereich des eigenen Hauses zu installieren ist erlaubt, solange ausschließlich das eigene Grundstück gefilmt wird. Öffentliche Bereiche vor dem Haus, auf dem Grundstück des Nachbarn oder auf dem Bürgersteig dürfen im Video nicht zu sehen sein. Darüber hinaus ist es notwendig, schriftlich auf die Kameraüberwachung hinzuweisen. So haben alle Besucher die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie das überwachte Grundstück betreten wollen oder nicht. Ganz nebenbei dient das Hinweisschild als Abschreckung für potenzielle Einbrecher.

Nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist das Speichern von Videoaufnahmen bis zu maximal 72 Stunden erlaubt. Anschließend müssen die Videoaufnahmen gelöscht werden. Kommt es zu einem Einbruch, könnt ihr die Aufnahmen selbstverständlich der Polizei zur Verfügung stellen. Eine sonstige Weitergabe oder Veröffentlichung der Aufnahmen ist nicht gestattet.

Zur Abschreckung von Einbrechern könnt ihr auch Kamera-Attrappen verwenden. Doch auch hier gilt, dass diese nur auf das eigene Grundstück gerichtet sein dürfen, da sonst, ebenso wie bei einer echten Kamera, bei Dritten ein so genannter „Überwachungsdruck“ entstehen kann. Dieser verletzt das allgemeine Persönlichkeitsrecht.

Generell gilt: Mit der Zustimmung aller im Haus lebenden Mieter ist die Anbringung von Kameras im Außen- und Innenbereich eines Mietshauses erlaubt. Hierfür müssen die Mieter genau informiert werden, zum Beispiel darüber, wo gefilmt wird, wann die Kameras aktiv sind und wer Zugriff auf die Aufnahmen hat.

Seid ihr selbst Vermieter, lasst euch die Einwilligung der Mieter am besten schriftlich geben. Dasselbe gilt für Zugangswege und Einfahrten, die gemeinsam mit anderen Bewohnern genutzt werden. In Ausnahmefällen, zum Beispiel nachdem es zu mehrfachen Einbrüchen gekommen ist, ist die Überwachung auch ohne Zustimmung der Mieter erlaubt.

Welche Features braucht eine smarte Außenkamera?

Der Markt bietet inzwischen eine breite Auswahl an Sicherheitskameras mit unterschiedlichem Leistungsumfang. Achtet bei der Wahl der Kamera oder der Kameras auf folgende Aspekte:

  • Damit die Kamera an eurem Haus eine möglichst lange Lebensdauer hat, ist es wichtig, dass sie witterungsbeständig ist und Wind, Regen und Schnee widerstehen kann.

  • Denkt noch vor dem Kauf an die Stromversorgung. Ist kein Anschluss in der Nähe, lohnt sich ein Modell mit Akku.

  • Die Auflösung sollte mindestens Full-HD (1080p) betragen.

  • Eine Nachtsicht-Funktion ist ein Muss.

  • Die Speicherung der Aufnahmen findet entweder intern auf einer SD-Karte, auf einem externen Speicher wie einer Netzwerkfestplatte (NAS) bei euch Zuhause oder in der Cloud statt. Die Cloud ist zwar die einfachste Methode, ist aber oft mit Kosten verbunden. Bei einer SD-Karte müsst ihr auf ausreichend Speicher achten. Und wer ein NAS wie die Synology DiskStation wählt, muss zwar etwas mehr konfigurieren, hat aber gleichzeitig die größtmögliche Flexibilität.

  • Der Aufnahmewinkel von Außenkameras liegt üblicherweise bei 90 bis 110 Grad. 360 Grad-Kameras oder Fischaugenkameras sind eher in geschlossenen Räumen sinnvoll.

  • Überwachungskameras mit Bewegungsmelder haben den Vorteil, dass sie akku- und speicherplatzsparend sind. Zum Teil wird die Funktion mit einer Benachrichtigung auf das Handy und/oder einer Live-Streaming-Funktion kombiniert, sobald die Kamera eine ungewöhnliche Aktivität registriert.

Unsere Tipps: Überwachungskameras kurz vorgestellt

Einen einfachen Einstieg in die Außenüberwachung bietet Logitech mit der Circle View. Die Full-HD-Kamera mit Infrarot-Nachtsicht bietet ein 180-Grad-Sichtfeld und wird mit einem wasserdichten Gehäuse geliefert. Strom bekommt die Kamera über den mitgelieferten USB-Adapter. Die Aufzeichnung findet komplett in iCloud über HomeKit Secure Video statt.

Netatmo liefert mit der Smarten Außenkamera eine Kombination aus Full-HD-Kamera und Außenleuchte. Diese aktiviert ihr entweder manuell per App, einem HomeKit-kompatiblen Schalter oder aber durch Bewegungserkennung. Die Aufzeichnung findet wahlweise auf der mitgelieferten 8 GB-SD-Karte, Dropbox, einem FTP-Server oder in HomeKit statt. Wer zusätzliche Abschreckung wünscht, greift zur Smarten Außenkamera mit Alarmsirene.

Die Anker eufyCam 2 verbindet sich nicht direkt mit dem WLAN, sondern zuerst mit der Basisstation aus dem Lieferumfang. Das schont den Akku: Bis zu 365 Tage könnt ihr mit der Kamera aufzeichnen, bevor der Akku geladen werden muss. Die zwei Kameras mit 140-Grad-Weitwinkelobjektiv und Nachtsicht nehmen Videos in Full-HD auf der 16 GB-SD-Karte oder in HomeKit auf. Praktisch: Dank eingebautem Lautsprecher und Mikrofon könnt ihr von unterwegs mit Überraschungsgästen oder dem Paketboten sprechen.
Noch schärfere Bilder mit 2K-Auflösung sowie erweiterter Erkennung von Menschen liefert die Anker eufyCam 2 Pro. Beide Systeme lassen sich einfach mit weiteren Kameras erweitern.

Während die Arlo Essential XL Spotlight mit Full-HD und 130-Grad-Blickfeld aufzeichnet, bietet die Arlo Pro 4 ein 2K-Video und 160-Grad-Blickfeld. Satte 4K bei einem 180-Grad-Bild liefert die Arlo Ultra 2. Während die Essential und Pro 4 direkt mit eurem WLAN-Router kommunizieren, setzt die Ultra 2 eine Basisstation voraus.

Außerdem spannend: Die Floodlight-Version der Arlo Pro 3, die bei erkannter Bewegung Eingang oder Garten in helles Licht taucht. Alle Arlo-Kameras haben zudem eine Sirene mit an Bord. Wie bei Ankers Kameras sind auch bei Arlo Mikrofon und Lautsprecher für eine Zweiwege-Kommunikation verbaut.

Einfach aufzeichnen mit Apple HomeKit Secure Video
Unterstützt eine Überwachungskamera Apple HomeKit Secure Video, könnt ihr diese einfach in der Home-App auf iPhone, iPad oder Mac einrichten und steuern. Zu den Möglichkeiten zählen Mitteilungen bei Bewegungserkennung in vorher festgelegten Bereichen, Live-Video sowie die einfache Freigabe für Freunde, Familie oder andere Gäste. Außerdem zeichnet ihr mit HomeKit Secure Video einfach zeitgesteuert auf. Der Speicherplatz ist unbegrenzt, jedoch richten sich die Anzahl der konfigurierbaren Kameras nach dem vorhandenen iCloud-Abo: Im kleinsten Paket für 99 Cent pro Monat und 50 GB Speicherplatz könnt ihr eine Kamera konfigurieren. Im mittleren Paket für 2,99 Euro sind im 200-GB-Abo bis zu fünf Kameras möglich. Wer sechs oder mehr Kameras einbinden möchte, muss zum 2-Terabyte-Paket für 9,99 Euro im Monat greifen.

Weitere Informationen, wie ihr euer Zuhause vor Einbrechern schützt, findet ihr in unserem Blogbeitrag: „ Smart Home – sicher und komfortabel“.

Étienne

Étienne liebt Apple Produkte, ohne Zweifel. Sein erster Mac war der iMac Bondi Blue, mit dem er vor seiner Anfangszeit als Mediengestalter gearbeitet hat. Seit 2006 ist Étienne bei GRAVIS und schreibt leidenschaftlich rund um macOS, iOS, Apple Music und Beats Kopfhörer.

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