WWDC 2022: Zehn geniale Neuerungen für iPhone, iPad, Apple Watch und Mac

Auf der Entwicklerkonferenz WWDC hat Apple einen Ausblick auf die nächsten großen Updates für seine Geräte gegeben. Das sind die Highlights.

Einmal jährlich, in der Regel Anfang Juni, lädt Apple Entwickler aus der ganzen Welt ein, um gemeinsam mit den eigenen Experten über die vielen Neuerungen zu fachsimpeln und Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Apps zu bieten. Während die World Wide Developers Conference, kurz WWDC, 2020 und 2021 komplett digital stattfand, durften in diesem Jahr einige wenige, per Zufallsprinzip ausgewählte Entwickler wieder zu Apples Firmenzentrale nach Cupertino in Kalifornien pilgern.

Foto: WWDC22-Keynote-iOS-16-Apple-Park-220606 | Apple

Den Auftakt der Konferenz machte Apple mit der traditionellen Keynote, in der die neuen Betriebssysteme iOS 16 für iPhones, watchOS 9 für die Apple Watch, iPadOS 16 für das iPad sowie macOS 13 „Ventura“ präsentiert wurden. Und obwohl die WWDC ein eher Software-lastiges Event ist gab’s am Rande auch neue Hardware zu bestaunen – ein neues MacBook Air mit verbessertem Apple M2-Prozessor und neuem Design in vier Farboptionen: Silber, Polarstern, Space Grau und Mitternacht. Kleine Überraschung am Rande: MagSafe, Apples magnetisches Ladekabel, kommt zurück und ersetzt die Stromzufuhr über USB-C. Das neue MacBook Air kommt im Juli in den Handel. Mehr Informationen zum neuen Kompaktrechner findet ihr hier.

Foto: WWDC22-MacBook-Air-hero-220606 | Apple

Bisher war ein neues Hintergrundbild die einzige Möglichkeit, den Sperrbildschirm auf dem iPhone zu personalisieren. iOS 16 erweitert eure Bildauswahl aber nicht nur mit einem 3D-Effekt, sondern erlaubt auch andere Textstile und Farben. Zudem halten die von der Apple Watch bekannten Komplikationen Einzug – kleine Widgets die Informationen wie anstehende Termine, Wetter, Batterieladestand, Wecker oder Zeitzonen zeigen. Entwicklern bietet Apple das notwendige Werkzeug, um selbst Komplikationen zu entwickeln.

Foto: WWDC22-iOS16-3up-hero-220606 | Apple

Verbesserte iCloud-Fotomediathek für Familien

Über geteilte iCloud-Alben könnt ihr zwar jetzt schon gemeinsam ein Album mit Erinnerungen füllen. Mit den neuen Betriebssystemen gibt’s aber eine neue Funktion für die Familienfreigabe: eine separate iCloud Mediathek, in der bis zu sechs Mitglieder zusammenarbeiten und Inhalte hinzufügen können. Das funktioniert entweder manuell über einen Schalter in der Kamera-App, deutlich spannender ist aber die automatische Speicher-Funktion: Knipst ihr Fotos im direkten Umfeld eurer Familie, beispielsweise auf einem gemeinsamen Ausflug, landen Bilder automatisch in der Familien-Mediathek.

Grafik: Shared-Libary | Apple | Montage

iMessage-Nachrichten bearbeiten und zurücknehmen

Dank Autovervollständigung und Wischgesten tippen sich Nachrichten inzwischen deutlich schneller als früher. Doch auch kleine Fehler schleichen sich einfacher ein. Damit ihr Korrekturen nicht als Nachricht hinterherschicken müsst, enthalten iOS 16, iPadOS 16 und macOS 13 einen Bearbeiten-Modus. Gesendete Nachrichten lassen sich bis zu 15 Minuten nach Absenden ändern oder komplett löschen.

Grafik: Nachrichtenrückruf | Apple | Montage

E-Mails zurückrufen und planen

Auch Apples integrierte Mail-App kann künftig den Zurückrufen-Trick: nach dem Versenden habt ihr einen Moment Zeit, die Zustellung der Nachricht zu widerrufen. Und damit bereits als gelesen markierte Nachrichten nicht untergehen, könnt ihr euch an Nachrichten erinnern lassen. Außerdem erinnern Follow-Up-Vorschläge an E-Mails, die ihr noch nicht beantwortet habt.

Grafik: Mail-Planung | Apple | Screenshot Montage

Motive einfach freistellen

Vom Photoshop-Killer ist die Fotos-App zwar noch weit entfernt, doch eines der wichtigsten Photoshop-Funktionen ist künftig in Fotos auf dem iPhone und iPad enthalten: Motive freistellen. So verschickt ihr zum Beispiel schnell euer Haustier als Sticker oder zieht Objekte wie Gebäude, Pflanzen und mehr schnell als optisches Highlight in eine Keynote-Präsentation.

Grafik: Freistellen | Apple | Montage

Gemeinsam brainstormen mit Freeform

Ein iPad mit Apple Pencil im Zusammenspiel mit einer App wie Notability oder XMind ist eine stabile Lösung für eigene Brainstormings. Eine neue Apple-App namens Freeform soll auch Teams gemeinsame Brainstorming-Sessions ermöglichen. Während ihr euch per FaceTime unterhaltet, füllt ihr eine weiße Fläche mit Leben. Dabei zeigt Freeform stets mit einer dezenten Markierung, wer gerade in welchem Bereich der Arbeitsfläche das nächste große Ding kritzelt. Freeform wird allerdings nicht mit der Veröffentlichung von iPadOS 16 verfügbar sein, sondern soll erst Ende 2022 mit einem Update nachgereicht werden

Grafik: Freiform App | Apple

Besseres Multitasking dank Stage Manager

Stage Manager für iPadOS und macOS soll für ein komplett neues Multitasking-Erlebnis sorgen. Der Clou: das Betriebssystem organisiert Apps und Fenster automatisch in Gruppen am linken Bildschirmrand. Das sorgt für mehr Übersicht aller geöffneten Fenster, damit ihr komfortabel zwischen Aufgaben wechseln könnt. Auf dem iPad ermöglicht Stage Manager – wie auf dem Mac – unterschiedlich große und überlappende Fenster. Außerdem unterstützt Stage Manager nun vollständig externe Displays mit Auflösungen von bis zu 6K. Kleiner Wermutstropfen: Nur iPads mit M1-Prozessor unterstützen Stage Manager. Das iPad der 5. Generation, iPad mini sowie ältere Versionen das iPad Pro müssen auf Stage Manager und den verbesserten externen Display-Support verzichten.

Grafik: WWDC22-iPadOS16-Stage-Manager-220606 | Apple

Apple Watch erinnert an Medikamente

Die Apple Watch ist nicht nur für Sportliche ein praktischer Begleiter, sondern durch Sturzerkennung, Notfallpass, EKG- und Herzfrequenz-Analyse auch für alle, die ihre Gesundheit im Blick behalten wollen. Mit watchOS 9 lassen sich außerdem Medikamente, Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel hinterlegen. So erstellt ihr einfach Medikamentenlisten, Zeitpläne sowie Erinnerungen und ruft Infos zu Medikamenten auf.

Grafik: Medikation | Apple

Handoff für FaceTime

Ihr seid mitten einem FaceTime-Anruf, findet kein Ende und müsst unbedingt los? Der Spruch „Ich ruf gleich vom iPhone zurück“ gehört der Vergangenheit an. Mit Handoff übergebt ihr einfach nahtlos Anruf von einem auf das andere Apple-Gerät, zum Beispiel vom Mac auf das iPhone. Auch das verbundene Bluetooth-Headset wechselt automatisch. Einzige Voraussetzung ist die gleiche Apple ID auf allen Geräten.

Grafik: WWDC22-macOS-Ventura-FaceTime-Handoff-220606 | Apple

iPhone als Webcam verwenden

Eine der beeindruckendsten Neuerungen ist die Erweiterung der bestehenden Handoff-Möglichkeiten um ein weiteres Feature: Kameraübergabe. Damit könnt ihr euer iPhone als Webcam verwenden – und das auf Wunsch drahtlos und vollkommen automatisch. Die iPhone-Kamera bietet nicht nur eine bessere Auflösung als die kompakte, im Mac integrierte Kamera, sondern bringt auch weitere innovative Features auf alle kompatiblen Macs: Im Folgemodus passt sich der Zoom automatisch an, der Porträtmodus stellt den Hintergrund leicht unscharf dar und das neue Studio Light leuchtet euer Gesicht digital aus. Passende Halterungen sollen mit der Veröffentlichung von iOS 16 im September in den Handel kommen.

Foto: WWDC22-macOS-Ventura-Continuity-Camera-lifestyle-220606 | Apple

Alle Neuerungen: Verfügbarkeit und Kompatibilität

Die Beta-Versionen von iOS 16, watchOS 9, iPadOS 16 sowie macOS 13 „Ventura“ sind bereits jetzt für Entwickler erhältlich. Eine öffentliche Vorschau für alle interessierten Nutzer soll im Juli folgen. Die finale Version verspricht Apple für diesen Herbst.

iOS 16 ist mit dem iPhone SE der 2. Generation, iPhone 8 sowie neueren Modellen kompatibel. iPadOS 16 setzt mindestens ein iPad oder iPad mini der 5. Generation, iPad Air der 3. Generation oder ein iPad Pro voraus. Für watchOS 9 muss mindestens eine Apple Watch Series 4 oder Apple Watch SE anliegen.

macOS 13 „Ventura“ benötigt mindestens einen iMac, iMac Pro, ein MacBook oder MacBook Pro aus dem Jahr 2017. Beim Mac mini und MacBook Air muss es mindestens ein 2018er-Modell sein. Beim Mac Pro unterstützt Apple nur noch das aktuelle Modell von 2019. Auch auf dem neuen Mac Studio wird macOS 13 laufen.

Étienne

macOS, iOS und alles Drumherum - Mit Leib und Seele

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