Apple auf dem Weg zur Klimaneutralität

Sonnenkollektoren

Was viele nicht wissen: Apple arbeitet schon heute klimaneutral und investiert massiv in den Umweltschutz. Nun will das Unternehmen bis 2030 auch die CO2-Bilanz aller Produkte sowie der Zuliefererkette auf null reduzieren.

Das „One More Thing“, das Apple oftmals zum Ende einer Produktvorstellung noch raushaut, war bei der Präsentation des iPhone 12 im Oktober eher eine Ankündigung der Art „weniger ist mehr“. Ab sofort verzichtet Apple darauf, seinen iPhone-Modellen Lightning Kopfhörer und Netzteile beizulegen. Das Unternehmen geht davon aus, dass bereits mehr als 700 Millionen der Kopfhörer im Umlauf sind. Bei den Netzteilen sollen es sogar mehr als zwei Milliarden sein, die Adapter von Drittanbietern gar nicht eingerechnet.

Die Null muss stehen

Apple geht damit den Weg weiter, den das Unternehmen bereits bei der Apple Watch eingeschlagen hat, nämlich: weniger Material verwenden und Müll vermeiden. Ohne Kopfhörer und Netzteil fällt die Verpackung des iPhones kleiner aus. Und damit passen 70 Prozent mehr Kartons auf eine Versandpalette. Auf diese Weise verbessert Apple die Klimabilanz seiner Zuliefererketten.

Für Apple ist die Entscheidung ein wichtiger Schritt, bis zum Jahr 2030 zum klimaneutralen Unternehmen zu werden. Bereits heute sei man bei allen operativen Prozessen CO2-neutral. Alle Büros, Läden und Rechenzentren werden zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben. „Bis 2030 sollen auch alle Produkte sowie die Lieferketten klimaneutral werden“, kündigt Lisa Jackson an, die für den Umweltschutz bei Apple verantwortlich ist. Das bedeute, dass alle Artikel, von der Materialbeschaffung über den Zusammenbau der Komponenten, die Lagerung, den Transport bis hin zu allen Maßnahmen beim Recycling keinerlei Auswirkungen auf das Klima haben werden.

Aufbruchstimmung beim iPhone 12

Bei der Produktion des neuen iPhone 12 hat Apple begonnen, das Versprechen einzulösen. Die Technik kommt ohne schädliche chemische Stoffe zugunsten von erneuerbaren und wiederverwendbaren Materialen aus. Zum ersten Mal verwendet Apple zu 100 Prozent recycelte seltene Erden in allen Magneten, die in der Kamera, der Haptik und im MagSafe zum Einsatz kommen. „Dave“ macht’s möglich. So nennt Apple einen Recycling Roboter, der die Taptic Engine des iPhones zerlegt, um neben den seltenen Erden auch Wolfram und Stahl zurückgewinnen zu können.

Dave ist der nächste Entwicklungsschritt nach der Produktlinie der „Daisy“-Demontageroboter für iPhones. Voraussetzung ist, dass so viele Nutzer wie möglich ihr altes Gerät gegen eine Gutschrift für den nächsten Kauf eintauschen und so ein fachgerechtes Recycling ermöglichen.

Insgesamt führen alle Verbesserungen beim iPhone 12 dazu, dass Apple mehr seinen CO2-Ausstoß um mehr als zwei Millionen Tonnen reduziert. Das entspricht in etwa dem Effekt, als würden 450.000 Autos jährlich von der Straße verschwinden.

Windmühlen

©Apple## Ein Plan für die Zukunft

In den kommenden zehn Jahren wird Apple die Verwendung kohlenstoffarmer und recycelter Materialien in seinen Produkten weiter ausbauen, Innovationen beim Produktrecycling einführen und die Produkte so energieeffizient wie möglich gestalten. Gleichzeitig investiert das Unternehmen auch in natürliche CO2 -Speicher wie Wälder, Feuchtbiotope und Grassavannen, um für das Klima wichtige Flächen zu erhalten. In Zusammenarbeit mit Organisationen wie dem World Wildlife Fund hat das Unternehmen etwa die Bewirtschaftung von mehr als einer Million Hektar Wald sowie natürliche Klimalösungen in China, den USA, Kolumbien und Kenia geschützt und verbessert.

Giraffe

©AppleGleichzeitig konzentriert Apple sich auf die Umstellung der gesamten Zuliefererkette auf saubere Energie. Mittlerweile gibt es Zusagen von mehr als 70 Zulieferern, sich zur Nutzung von 100 Prozent erneuerbarer Energien für die Produktion von Apple zu verpflichten. Sobald diese Zusagen erfüllt sind, werden jährlich mehr als 14,3 Millionen Tonnen CO2 vermieden. Der vollständige Plan und wie Apple seine CO2 -Bilanz misst, ist im 2020 Environmental Progress Report veröffentlicht.